Klänge wirken sich auf körperliche Harmonie aus
Klangtherapeut Holger Jurgeleit präsentierte im Bergfried seine selbst gebaute Klangliege. Die Künstler Joerißen und Kohlen hatten ihn eingeladen.
WASSENBERG Die aktuelle Ausstellung der Künstler Andreas Joerißen und Georg Kohlen im Wassenberger Bergfried läuft bis um 12. August und ist sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet – beide legen großen Wert auf einen Austausch und Veränderungen der ausgestellten Werke. Deshalb begrüßen Joerißen und Kohlen gerne andere Kollegen, damit sich unterschiedliche kulturelle Disziplinen begegnen. Jetzt war Klangtherapeut Holger Jurgeleit in der Burg zu Gast und präsentierte seine selbst gebaute Klangliege, auch Klangharfe genannt.
Der gelernte Restaurator aus Effeld erklärte den Besuchern, was eine Klangtherapie bewirken kann: „Generell kann man sagen, dass durch Klänge und Schwingungen eine Harmonie im menschlichen Energiesystem hergestellt werden kann.“Der Benutzer einer Klangliege legt sich auf das Gerät, während der Therapeut die unten liegenden Saiten bespielt: „Zum einen nimmt der Patient die beruhigenden Obertöne wahr, und gleichzeitig spürt er die Schwingungen, die von der Musik ausgehen, direkt am ganzen Körper“, sagt der gebürtige Rheindahlener, der seit drei Jahren als Klangtherapeut praktiziert.
Die Anwendungsgebiete einer solchen Klangtherapie sind breit gefächert. Sie kann gegen Stress und Erschöpfung helfen oder den Patienten bei der Behandlung von psychischen Problemen unterstützen. Doch Holger Jurgeleit weiß, dass es noch zahlreiche andere Vorteile der Therapie gibt: „Das Nutzen einer Klangharfe ist für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung sehr angenehm, da Spannungen gelöst werden. Ich habe außerdem Patienten mit Lernblockaden, die nach einigen Behandlungen immer besser überwunden wurden.“Auch mit sogenannten Schreibabys hat der Effelder bereits gute Erfahrungen und Eltern dankbar gemacht.
Im Bergfried bestand für die Besucher die Möglichkeit, einmal auf einer Klangliege Platz zu nehmen, um das Gefühl am eigenen Körper zu erleben. Eine Frau traute sich schließlich als Erste und genoss bei geschlossenen Augen die sanften Töne, die Jurgeleit zupfte. Anschließend war sie begeistert: „Das ist ein ganz neues Gefühl für mich. Besonders im Hüftbereich, wo ich schon mal Beschwerden habe, spürte ich einen positiven Druck. Und im Kopf kribbelte es ganz doll.“Das Empfinden sei von Mensch zu Mensch ganz individuell, erklärte Jurgeleit, der anschließend noch zahlreiche Interessenten mit Harfenklängen „bespielte“.