Rheinische Post Erkelenz

Klänge wirken sich auf körperlich­e Harmonie aus

- VON MICHAEL MOSER

Klangthera­peut Holger Jurgeleit präsentier­te im Bergfried seine selbst gebaute Klangliege. Die Künstler Joerißen und Kohlen hatten ihn eingeladen.

WASSENBERG Die aktuelle Ausstellun­g der Künstler Andreas Joerißen und Georg Kohlen im Wassenberg­er Bergfried läuft bis um 12. August und ist sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet – beide legen großen Wert auf einen Austausch und Veränderun­gen der ausgestell­ten Werke. Deshalb begrüßen Joerißen und Kohlen gerne andere Kollegen, damit sich unterschie­dliche kulturelle Diszipline­n begegnen. Jetzt war Klangthera­peut Holger Jurgeleit in der Burg zu Gast und präsentier­te seine selbst gebaute Klangliege, auch Klangharfe genannt.

Der gelernte Restaurato­r aus Effeld erklärte den Besuchern, was eine Klangthera­pie bewirken kann: „Generell kann man sagen, dass durch Klänge und Schwingung­en eine Harmonie im menschlich­en Energiesys­tem hergestell­t werden kann.“Der Benutzer einer Klangliege legt sich auf das Gerät, während der Therapeut die unten liegenden Saiten bespielt: „Zum einen nimmt der Patient die beruhigend­en Obertöne wahr, und gleichzeit­ig spürt er die Schwingung­en, die von der Musik ausgehen, direkt am ganzen Körper“, sagt der gebürtige Rheindahle­ner, der seit drei Jahren als Klangthera­peut praktizier­t.

Die Anwendungs­gebiete einer solchen Klangthera­pie sind breit gefächert. Sie kann gegen Stress und Erschöpfun­g helfen oder den Patienten bei der Behandlung von psychische­n Problemen unterstütz­en. Doch Holger Jurgeleit weiß, dass es noch zahlreiche andere Vorteile der Therapie gibt: „Das Nutzen einer Klangharfe ist für Menschen mit geistiger oder körperlich­er Behinderun­g sehr angenehm, da Spannungen gelöst werden. Ich habe außerdem Patienten mit Lernblocka­den, die nach einigen Behandlung­en immer besser überwunden wurden.“Auch mit sogenannte­n Schreibaby­s hat der Effelder bereits gute Erfahrunge­n und Eltern dankbar gemacht.

Im Bergfried bestand für die Besucher die Möglichkei­t, einmal auf einer Klangliege Platz zu nehmen, um das Gefühl am eigenen Körper zu erleben. Eine Frau traute sich schließlic­h als Erste und genoss bei geschlosse­nen Augen die sanften Töne, die Jurgeleit zupfte. Anschließe­nd war sie begeistert: „Das ist ein ganz neues Gefühl für mich. Besonders im Hüftbereic­h, wo ich schon mal Beschwerde­n habe, spürte ich einen positiven Druck. Und im Kopf kribbelte es ganz doll.“Das Empfinden sei von Mensch zu Mensch ganz individuel­l, erklärte Jurgeleit, der anschließe­nd noch zahlreiche Interessen­ten mit Harfenklän­gen „bespielte“.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Klangthera­peut Holger Jurgeleit aus Effeld stimmt seine selbst entwickelt­e Klangliege, die er auf dem Wassenberg­er Bergfried vorstellte.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Klangthera­peut Holger Jurgeleit aus Effeld stimmt seine selbst entwickelt­e Klangliege, die er auf dem Wassenberg­er Bergfried vorstellte.

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