Schlussverkauf beim Warenhaus
Dass die Digitalisierung eine neue industrielle Revolution auslöst, wissen die Mitarbeiter im Handel schon lange. Erst sind die Kunden in Outletcenter abgewandert, dann ins Internet. Die junge Generation haben Karstadt und Co. längst verloren. Viel zu spät haben die Warenhäuser wie auch viele Textilhäuser angefangen, eigene Online-Angebote zu entwickeln. Schon vor Jahren redete der Karstadt-Vorstand von Multichannel-Aktivitäten. Doch nichts Überzeugendes geschah. Nun haben Amazon und Zalando die Schlacht gewonnen, und die Branche sucht ihr Heil in Zusammenschlüssen.
Karstadt und Kaufhof wollen Gewerkschaft und Öffentlichkeit glauben machen, dass die Auswirkungen der Fusion auf Standorte und Mitarbeiter überschaubar sind. Doch aus der Fusion der beiden kranken Warenhäuser wird nicht automatisch ein gesundes Unternehmen. Die Fusion macht nur Sinn, wenn sie zu massiven Kostensenkungen führt. Und das bedeutet das Aus für eine Zentrale, viele Warenhäuser und noch mehr Arbeitsplätze. Mit der Fusion kaufen sich die beiden Riesen, die von einer einst vielfältigen Warenhaus-Branche übrig geblieben sind, etwas Zeit. Die sollten sie nutzen, um wenigstens eine Nischen-Existenz zu sichern.
BERICHT
FUSION BEDROHT KAUFHÄUSER, TITELSEITE