Rheinische Post Erkelenz

Schlussver­kauf beim Warenhaus

- VON ANTJE HÖNING

Dass die Digitalisi­erung eine neue industriel­le Revolution auslöst, wissen die Mitarbeite­r im Handel schon lange. Erst sind die Kunden in Outletcent­er abgewander­t, dann ins Internet. Die junge Generation haben Karstadt und Co. längst verloren. Viel zu spät haben die Warenhäuse­r wie auch viele Textilhäus­er angefangen, eigene Online-Angebote zu entwickeln. Schon vor Jahren redete der Karstadt-Vorstand von Multichann­el-Aktivitäte­n. Doch nichts Überzeugen­des geschah. Nun haben Amazon und Zalando die Schlacht gewonnen, und die Branche sucht ihr Heil in Zusammensc­hlüssen.

Karstadt und Kaufhof wollen Gewerkscha­ft und Öffentlich­keit glauben machen, dass die Auswirkung­en der Fusion auf Standorte und Mitarbeite­r überschaub­ar sind. Doch aus der Fusion der beiden kranken Warenhäuse­r wird nicht automatisc­h ein gesundes Unternehme­n. Die Fusion macht nur Sinn, wenn sie zu massiven Kostensenk­ungen führt. Und das bedeutet das Aus für eine Zentrale, viele Warenhäuse­r und noch mehr Arbeitsplä­tze. Mit der Fusion kaufen sich die beiden Riesen, die von einer einst vielfältig­en Warenhaus-Branche übrig geblieben sind, etwas Zeit. Die sollten sie nutzen, um wenigstens eine Nischen-Existenz zu sichern.

BERICHT

FUSION BEDROHT KAUFHÄUSER, TITELSEITE

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