Rheinische Post Erkelenz

Bierhoff gesteht Fehler im Umgang mit Mesut Özil ein

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MOSKAU (dpa) Nationalma­nnschafts-Manager Oliver Bierhoff hat Fehler im Umgang mit Fußball-Nationalsp­ieler Mesut Özil eingestand­en. In einem Interview mit der Tageszeitu­ng „Die Welt“sprach der 50-Jährige erstmals öffentlich darüber, ob eine Nichtnomin­ierung des Mittelfeld­spielers für die Fußball-WM in Russland nach der Erdogan-Affäre gerechtfer­tigt gewesen wäre. „Wir haben Spieler bei der Nationalma­nnschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte Bierhoff.

Im Vorfeld der Weltmeiste­rschaft hatten Özil und Teamkolleg­e Ilkay Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt. Gündogan hatte später betont, er und Özil hätten mit den Bildern kein politische­s Statement setzen wollen.

Bierhoff schränkte allerdings ein, dass „Mesut das, was von ihm erwartet wurde, aus bestimmten und offensicht­lichen Gründen so hätte nicht sagen können. Ilkay Gündogan hat gesprochen und hat sich auch sehr geöffnet“, sagte der Europameis­ter von 1996. „Trotzdem ist er ebenso und weiterhin hart kritisiert worden.“Die Profis sollen aber weiter ihre eigene Meinung sagen dürfen: „Wir wollen offene und ehrliche Ansagen, keine angepasste­n und weichgespü­lten.“

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