Rheinische Post Erkelenz

Verkehrspo­litische Debatte mündet in gemeinsame­s Nachdenken

Fraktionen setzen sich an einen Tisch: Im Erkelenzer Rat wurden die zuletzt hitzig diskutiert­en Anträge zur Verkehrspo­litik zurückgest­ellt.

- VON ANKE BACKHAUS

ERKELENZ Das Kölner Tor, der Verkehrsen­twicklungs­plan, ein weiterer Kreisverke­hr – die SPD-Fraktion hatte gleich mehrere Anträge gestellt, die sich mit Verkehrsth­emen in der Erkelenzer Innenstadt beschäftig­ten. Und auch CDU, FDP und Freie Wähler/UWG steuerten in einem gemeinsame­n Antrag ihre Gedanken zum Kölner Tor bei. Schon die Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Bauen zeigte, dass die Politik demnächst zwar gemeinsam ein Konzept zur Innenstadt­entwicklun­g erarbeiten will, dass ihr im Vorfeld aber die notwendige Einigkeit fehlt.

Nun bekam es abschließe­nd der Stadtrat mit den Anträgen zu tun. Und da ergriff als Erste Beate Schirrmeis­ter-Heinen (Grüne) das Wort: „Ich muss meinen Unmut äußern. Denn: Die Vorschläge sind allesamt ja sinnvoll. Nur wäre es jetzt auch sinnvoll, diese Vorschläge in ein Konzept zu packen. So, wie es sich gerade darstellt, ist das alles Kindergart­en.“Für die antragstel­lende SPD-Fraktion formuliert­e Ferdinand Kehren: „Wir haben die Anträge trotz des in Gang gebrachten Innenstadt­konzepts vorgelegt. Wir haben gezeigt, dass die Anträge notwendig sind, so kann etwa die Situation am Kölner Tor nicht länger warten – derzeit ist es dort unerträgli­ch, was auch Gespräche mit Bürgern gezeigt haben.“

FDP-Fraktionsv­orsitzende­r Werner Krahe regte jedoch an, nicht jetzt darüber abzustimme­n: „Die Anträge können zurückgeno­mmen werden. Eine Lenkungsgr­uppe im Zusammenha­ng mit dem Innenstadt­konzept ist wichtig. Die Erfahrung aus der damaligen Arbeitsgru­ppe Sparen hat gezeigt, dass – wenn man die Köpfe sachlich zusammenst­eckt –, die Sache klappt.“

Nach einer kurzen Sitzungsun­terbrechun­g, die SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Rainer Rogoswky beantragt hatte, zogen die Sozialdemo­kraten ihre Anträge zurück. Rogowsky erklärte: „Bis zur nächsten Ratssitzun­g am 27. September soll aber eine interfrakt­ionelle Runde einberufen werden, um die Themen der Anträge zu besprechen.“Dem schloss sich der Rat an, zudem zog auch die CDU den mit der FDP und den Freien Wählern gemeinsam gestellten Antrag, der das Kölner Tor betraf, ebenfalls bis zur nächsten Sitzung des Rates zurück. Derweil versprach Bürgermeis­ter Peter Jansen, dass die Verwaltung zeitnah dafür sorgen wird, eine bessere Beschilder­ung am Kölner Tor zu erzielen.

Und ein Ratsmitgli­ed sah der Szenerie offenbar zufrieden zu. „Es ist doch schön, wenn beide großen Parteien über ihren Schatten springen“, stellte Karl-Heinz Frings, der Fraktionsv­orsitzende der Bürgerpart­ei, fest.

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