Praller Borussia-Doppelpack für Beeck
Am Samstag, 11. August, trägt Bundesligist Borussia Mönchengladbach seine Generalprobe gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona im Beecker Waldstadion aus. Tags darauf spielt Beeck zu Gladbachs Saisoneröffnung gegen die VfL-Profis im Borussia-
WEGBERG Günter Stroinski ist aus dem Häuschen. „Das ist doch eine ganz tolle Sache für unseren Verein und die Region“, schwärmt der Vorsitzende des FC Wegberg-Beeck, nachdem der Doppeldeal mit Borussia Mönchengladbach unter Dach und Fach war: Nach fünfjähriger Pause grasen die Fohlen am Samstag, 11. August (Anstoß 15.30 Uhr), mal wieder im Beecker Waldstadion – gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona. Und tags darauf treten die Kleeblätter dann selbst – quasi als Sparringspartner – zur offiziellen Gladbacher Saisoneröffnung im Borussia-Park gegen die Günter Stroinski Profis an (Anstoß 11 Uhr).
Dieses Spiel gibt es für Beeck quasi als Dankeschön für die Ausrichtung des Barcelona-Kicks. „Wir waren schon überrascht, als uns Christofer Heimeroth dieses Angebot unterbreitete“, erzählt FC-Geschäftsführer Thomas Klingen. Heimeroth, der bis Juni als langjähriger Ersatzkeeper zum Profi-Kader zählte, ist seit diesem Monat Borussias Teammanager, beerbte in dieser Funktion den ebenfalls früheren Borussen-Profi Steffen Korell, der nun Gladbachs Scouting-Abteilung leitet.
Aus zwei Gründen sei für das Eröffnungsspiel die Wahl auf Beeck gefallen, berichtet Klingen. „Heimeroth sagte uns, das sei zum einen wegen der guten Beziehungen der beiden Vereine geschehen, und zum anderen habe die Borussia für dieses Spiel genau einen Gegner unserer Stärke gesucht.“Der Eintritt zum Spiel ist frei, mit mindestens 10.000 Zuschauern dürfte zu rechnen sein. Klingen: „Vielleicht werden es aber auch 20.000 Zuschauer. Die Saisoneröffnung ist ja immer sehr gut besucht.“
Während die Schwarz-Roten im Borussia-Park aber einfach nur spielen müssen, sind sie tags zuvor in der Rolle des Gastgebers. Was naturgemäß mit gehörigem personellen, zeitlichen und kostenmäßigen Aufwand verbunden ist. Dafür gibt’s von der Borussia eine bereits fix ausgehandelte Kostenpauschale. Die Eintrittsgelder gehen an die Borussia, die Erlöse aus der Vermarktung des Stadionhefts und dem Getränkeund Essensverkauf sind für Beeck. „Wir rechnen mit 2000 bis 3000 Zuschauern“, sagt Klingen – es könnten freilich auch mehr werden. Bei 3500 Zuschauern gilt das Stadion als ausverkauft. Weil auf der Gegengeraden durch den „Gästekäfig“und
weitere Umbauten Stehplatzkapazitäten verloren gegangen sind, passen gut 1000 Zuschauer weniger ins Waldstadion als früher. Geparkt werden kann aller Voraussicht nach auf dem Grenzlandring. „Wir haben bei den zuständigen Stellen die Sperrung des Grenzlandrings von der Höhe Driescher bis Ellinghoven schon beantragt“, erläutert Klingen.
Das Spiel in Beeck wird das erste Mal in der Vorbereitung sein, dass sich die Borussen-Profis in der heimischen Region zeigen – sicher auch eine gute Werbung für die Stadt Wegberg. Erst recht, wenn man bedenkt, dass etliche Medien aus dem fußballverrückten Spanien anreisen dürften. So war’s auf alle Fälle vor 19 Jahren beim Gastspiel von Real Sociedad San Sebastian in Beeck. Seinerzeit hatten sich sage und schreibe zwei Dutzend spanische Medienvertreter für dieses Testspiel akkreditiert. Und der spanische Sender ETB übertrug – mit einer Zeitversetzung von zwei Stunden – die Partie gar in voller Länge. Zuschauern 2:0. Insgesamt gastiert Gladbach am 11. August zum 13. Mal im 1998 eröffneten Waldstadion.
Im Borussia-Park
Umgekehrt tritt Beeck am 12. August zum zweiten Mal im Borussia-Park an – fast auf den Tag genau nach zehn Jahren. Am 9. August 2008 trug der FC dort vor 8500 Zuschauern sein DFB-Pokalspiel gegen den damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen aus – der größte Tag der Beecker Vereinsgeschichte. Bei den „Öchern“spielte von Anfang an der aufstrebende Jungprofi Lewis Holtby aus Gerderath – mit gerade einmal 17 Jahren. Alemannia gewann 4:1.
„Das ist doch eine ganz tolle Sache für unseren Verein und die Region“
Und rein sportlich ist die Partie auch alles andere als uninteressant. Schließlich ist der Barcelona-Kick die eigentliche Generalprobe der Hecking-Elf vor dem Start in die neue Saison, der für die Borussia das Wochenende darauf mit dem DFB-Pokalspiel beim Oberligisten BSC Hastedt in Bremen erfolgt.
Espanyol wurde in der abgelaufenen Saison in der Primera División Elfter – mit freilich satten 20 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Seit diesem Monat trainiert Rubi, bürgerlich Joan Francesc Ferrer Sicilia, die Katalanen. Gegen die hat Borussia übrigens schon mal im Europapokal gespielt – wenn auch ohne Erfolg: 1987 verloren die Borussen in der 1. Runde des UEFA-Pokals erst daheim 0:1 und dann in Barcelona 1:4. Zeit also für eine kleine Revanche.
Vorsitzende des FC Wegberg-Beeck