Einigung auf Waffenruhe im Süden Syriens
BEIRUT/DEN HAAG (ap/rtr) Syrische Regierungstruppen haben Berichten zufolge mit Rebellen einen Gewaltverzicht in der Region Daraa vereinbart und einen wichtigen Grenzübergang nach Jordanien unter ihre Kontrolle gebracht. Der Grenzübergang Nassib sei am Freitagnachmittag erobert worden, berichtete die staatliche Agentur Sana. Zuvor hatten Rebellen mitgeteilt, sich mit russischen Vermittlern darauf geeinigt zu haben, die Gewalt in der umkämpften Region Daraa zu beenden und den Grenzübergang aufzugeben.
Der Rebellensprecher Ibrahim Dschabawi sagte, russische Militärpolizei werde entlang der syrisch-jordanischen Grenze stationiert, auch in Nassib. Die Rebellen würden einen Teil ihrer schweren Waffen als Gegenleistung des Abzugs von Regierungstruppen aus einigen Dörfern abgeben. Aufständische, die das Abkommen ablehnten, würden in von Rebellen kontrollierte Gebiete im Norden des Bürgerkriegslandes gebracht.
Unterdessen hat die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag einen Zwischenbericht vorgestellt, wonach bei den Kämpfen um die Rebellenhochburg Duma im April Giftgas eingesetzt worden sein soll. Die OPCW teilte dabei mit, dass sie in Rückständen von zwei Gaszylindern in der damals noch von islamistischen Auftändischen kontrollierten Stadt Spuren von Chlorgas nachgewiesen habe.