Türkei wieder beliebtes Reiseziel
Urlauber entscheiden sich nach zwei Jahren Flaute wieder häufiger für die Türkei.
BERLIN (qua) Der Deutsche Reiseverband sieht bei den Türkei-Buchungen nach zwei Jahren des Rückgangs die Talsohle durchschritten. Das geht aus einer noch nicht veröffentlichten Mitteilung des Verbandes hervor, die unserer Redaktion vorliegt. „Für 2018 sehen wir das Comeback der Türkei“, sagt Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes.
2017 sei die Türkei in der Gunst der deutschen Urlauber auf Platz drei zurückgefallen – hinter Spanien und Griechenland. Es gibt eine Reihe von Ursachen, die deutsche Urlauber von einer Reise in die Türkei abgehalten haben können. 2016 kam es zu einem Terroranschlag in Istanbul – elf der zwölf Todesopfer waren Deutsche. Im selben Jahr ereignete sich der fehlgeschlagene Militärputsch. Zudem lieferten sich die deutsche und die türkische Regierung von der Armenien-Resolution über die Böhmermann-Affäre und die Inhaftierung des Journalisten Deniz Yücel bis hin zum Streit über Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland etliche Auseinandersetzungen, die auch in den Medien breiten Widerhall fanden.
Seit Anfang 2018 sind die diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und der Türkei zur Ruhe gekommen. Dem Reiseverband zufolge liegen die Buchungen seit Monaten deutlich über denen des Vorjahres. Allerdings seien sie vom Höchstwert des Jahres 2015 weit entfernt. Damals zählte die Türkei rund 5,58 Millionen Einreisen deutscher Staatsbürger. 2016 waren es 3,98 Millionen und 2017 bis zum November 3,45 Millionen.
Am stärksten nachgefragt würden in den Sommermonaten die Küstenregionen am Mittelmeer sowie an Nord- und Ostsee, heißt es. Spanien und insbesondere die Balearen mit Mallorca blieben das beliebteste Auslandsreiseziel bei Flugpauschalreisen. Besonders hohe Zuwächse gegenüber dem Vorjahr gebe es außer für die Türkei für Griechenland mit den Inseln Kos, Kreta und Rhodos sowie für Tunesien und Ägypten.