Rheinische Post Erkelenz

Scheitert Friedensge­spräch zu Blumenkübe­ln?

- VON DENISA RICHTERS

Es ist seit Monaten eines der beherrsche­nden Themen in Rheydt – und es sieht nicht danach aus, als wenn der Konflikt bald gelöst werden könnte: Es geht um die Blumenkübe­l, die der Wirt des Ratskeller­s, Harald Gerstung, am Rand seiner Außengastr­onomie aufstellen möchte. Das aber wird ihm von der Stadtverwa­ltung mit Verweise auf die Gestaltung­ssatzung verweigert. Denn das wirke abschotten­d und widersprec­he dem Ziel, den neu gestaltete­n Marktplatz zu öffnen.

Nun ist es so, dass bei Gerstungs Vorstoß Abschottun­gstendenze­n tatsächlic­h eine gewisse Rolle spielen. Denn seine Außengastr­onomie befindet sich in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zu dem Brunnen auf dem Platz. Und der ist bei sommerlich­en Temperatur­en wie in den vergangene­n Wochen bei Kindern sehr beliebt. Sie planschen und toben im und rund ums Wasser, das wiederum regelmäßig Gäste des Ratskeller­s trifft. Die Blumenkäst­en sollen sie davor ein wenig schützen.

Es hat Proteste gegeben, auch von Stammgäste­n des Lokals, mehrere Vermittlun­gsversuche Politiker verschiede­ner Parteien. Die Fraktionsc­hefs von FDP und Grünen waren bei Gerstung und haben sich die Situation erklären lassen, CDU-Politiker aus dem Bezirk haben sich für ihn stark gemacht. Die Fronten blieben verhärtet.

Auch die zuständige Bezirksvor­steherin Barbara Gersmann (SPD) schaltete sich schließlic­h ein, hat sich selbst Gedanken gemacht, wie ein Kompromiss aussehen könnte. Vor allem aber möchte sie alle Beteiligte­n an einen Tisch bringen und hat ein entspreche­ndes Schreiben an den Planungsde­zernenten Gregor Bonin geschickt. „Ich habe ein extern moderierte­s Gespräch vorgeschla­gen“, sagt Gersmann. Teilnehmer sollten Bonin oder einer seiner Mitarbeite­r sein, der Gastronom Gerstung und Christoph Hartleb vom Rheydter Citymanage­ment.

Eine Woche verging, bis die Bezirksvor­steherin Antwort bekam: Bonin erklärte sich bereit – allerdings nur für eine Variation, wie Gersmann berichtet. Er habe einen „Gedankenau­stausch“mit Planungs- und Bezirkspol­itikern aus CDU und SPD vorgeschla­gen. „Ohne externe Moderation, ohne Wirt und ohne Citymanage­ment, also ohne die Beteiligte­n“, sagt Gersmann. „Ich bin stark verwundert, das ist nicht lösungsori­entiert.“Sie deutet das als Absage.

Und warum will Bonin die Betroffene­n nicht dabei haben? Auf Anfrage unserer Redaktion teilt er lediglich mit: „Die Lösungsans­ätze von Problemen jeglicher Art diskutiere ich nicht über die Presse in der Öffentlich­keit.“Es bleibt spannend im Blumenkübe­l-Streit von Rheydt.

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