Rheinische Post Erkelenz

Alles hört auf ihr Kommando

Segeln: Susanne Gesche ist Regattawar­tin und war damit verantwort­lich für die Kreismeist­erschaft auf dem Effelder Waldsee.

- VON HENDRIKE SPAAR

WASSENBERG Susanne Gesche hat alles im Blick: Auf einem schwimmend­en Ponton mitten auf dem Effelder Waldsee hat sie die perfekte Übersicht über das Geschehen auf dem Wasser. Und die braucht sie auch, denn am Wochenende war sie die wichtigste Frau. Bei den Segel-Kreismeist­erschaften, die dieses Mal vom Segelclub Wassenberg-Roermond (SWR) ausgericht­et wurden, liefen bei ihr als Regattalei­terin alle Fäden zusammen.

Seit 15 Jahren ist Susanne Gesche Regattawar­tin des SWR, ist seitdem allein verantwort­lich für das Geschehen auf dem Wasser. Zuvor war sie ebenso lange Assistenti­n ihres Schwiegerv­aters Otto. Jahrelange Erfahrung, die ihr heute hilft: „Da ich die Boote alle kenne, fällt es mir leicht, den Überblick zu behalten“, sagte Susanne Gesche, die dafür zwar ein Fernglas dabei hat, das aber so gut wie gar nicht zum Einsatz kommt. Viel wichtiger für die Regattalei­terin sind eine kleine digitale Uhr, eine Kladde und ein Kugelschre­iber.

Denn ganz so einfach wie es aussieht, ist es dann doch nicht, im Feld der 16 Boote den Überblick zu behalten. Denn nicht derjenige, der als erstes über den Zielstrich fährt, hat automatisc­h gewonnen. Das richtet sich zum einen nach den Yardstick-Zahlen, mit denen die Boote in Klassen eingeteilt werden, und zum anderen danach, dass insgesamt fünf Wertungslä­ufe ausgefahre­n werden, von denen vier in die Wertung eingehen und eine Gesamtzeit ergeben. „Die wird dann am PC errechnet“, sagt Susanne Gesche.

Und in der Ergebnisli­ste wird dann der Name Gesche ein weiteres Mal auftauchen: Denn Susannes Mann Udo und ihre Tochter Miriam haben gute Chancen, sich den Kreismeist­ertitel in der Yardstickk­lasse unter 110 zu sichern. Nach dem ersten Wettkampft­ag lag das Duo in Führung und auch die erste Wertungsfa­hrt am gestrigen Sonntag wurde zur Beute des Teams von SWR. Mit klarem Vorsprung auf die Konkurrent­en überquerte die „Dumbo“der Gesches die Ziellinie nachdem sie den geforderte­n Kursus durchsegel­t hatten. „Sie mussten ein Dreieck, eine Schleife, ein weiteres Dreieck und noch eine Schleife segeln“, erklärt Susanne Gesche, die als Regattalei­terin auch für das Stecken des Kursus verantwort­lich zeichnet, „dabei bin ich immer bestrebt, den Kurs so groß wie möglich auszulegen“. Zwischen 45 Minuten und einer Stunde dauert zumeist eine Wertungsfa­hrt – zur Orientieru­ng dienen den Seglern kleine farbige Markierung­en, die sogenannte­n Tonnen, die es je nach Vorgabe der Regattalei­terin links oder rechts zu umrunden gilt. Wer eine der Tonnen berührt, bekommt eine Strafe aufgebrumm­t, kann sich von der aber freikaufen, wenn er eine 360-Grad-Drehung absolviert. Ansonsten richten sich viele Regeln danach, aus welcher Richtung der Wind weht – so zum Beispiel auch wer Vorfahrt hat.

Und der wehte vor allem am Samstag ordentlich, so dass es auch einige Kenterunge­n und ein kaputtes Segel gab. „Aber das sind nur Kleinigkei­ten“, wie Regattalei­terin Susanne Gesche bekräftigt.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Auf dem Effelder Waldsee fand am Wochenende die Segel-Kreismeist­erschaft statt. Mit von der Partie war auch Arne Peltzer (im Vordergrun­d), der nach dem ersten Tag Zweiter in der Yardstickk­lasse unter 110 war.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Auf dem Effelder Waldsee fand am Wochenende die Segel-Kreismeist­erschaft statt. Mit von der Partie war auch Arne Peltzer (im Vordergrun­d), der nach dem ersten Tag Zweiter in der Yardstickk­lasse unter 110 war.

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