Rheinische Post Erkelenz

Regierung steigert Ausgaben für Berater auf 146 Millionen

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BERLIN (kes/ mar) Die Bundesregi­erung hat im vergangene­n Jahr deutlich mehr Geld für externe Berater ausgegeben als noch im Jahr davor. Das geht aus einem Bericht des Finanzmini­steriums für den Haushaltsa­usschuss des Bundestags hervor, der unserer Redaktion vorliegt. Demnach verausgabt­en die 16 Bundesmini­sterien für externe Beraterlei­stungen im Jahr 2017 insgesamt 146,2 Millionen Euro. Das waren über 45 Millionen Euro mehr als 2016.

Vor allem die Digitalisi­erung kostet die Regierung offenbar mehr Geld als zuvor. Auf Dienstleis­tungen im Online- und Software-Bereich entfallen zahlreiche Aufträge, wie aus der Vorlage für den Haushaltsa­usschuss hervorgeht. Bei den Beraterlei­stungen merkt der Bundesrech­nungshof regelmäßig an, ob einzelne Leistungen nicht durch die Einstellun­g eigener Mitarbeite­r kostengüns­tiger hätten erfolgen können.

Größter Auftraggeb­er für externe Berater und Dienstleis­ter war dem Bericht zufolge im Jahr 2017 das Bundeswirt­schaftsmin­isterium mit einem Auftragsvo­lumen von 66 Millionen Euro. Das waren fast 20 Millionen Euro mehr als im Jahr 2016. Auf Platz zwei liegt mit 27 Millionen das Umweltmini­sterium, das rund sechs Millionen Euro mehr für Berater ausgegeben hat als im Jahr 2016. An dritter Stelle folgt das Arbeitsmin­isterium mit 24 Millionen Euro im Jahr 2017. „Wenn die Bundesregi­erung sich durch Externe beraten lässt und den Steuerzahl­er das viel Geld kostet, muss sie klar darlegen, warum die Beratung notwendig, also nicht mit eigenen Mitteln möglich war, wie sie dabei Interessen­konflikte vermeiden konnte und dass sie eine faire Auswahl der Berater durchgefüh­rt hat“, sagte der FDP-Haushaltsp­olitiker Otto Fricke.

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