Rheinische Post Erkelenz

Lufthansa muss Bonusmeile­n neu berechnen

Lufthansa stellte das Bonussyste­m Miles&More um. Das ging schief. Eurowings setzt bei der Langstreck­e auf Brussels.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Die Lufthansa muss für Tausende Kunden deren Bonus-Meilen beim Vielfliege­rprogramm Miles & More neu berechnen. Der Grund ist, dass für diese Reisenden bei der Berechnung der Meilen nur der Preis des Kerosin-Aufschlage­s bei Flügen berücksich­tigt worden war. Der Gesamtprei­s blieb unberücksi­chtigt. Als Ergebnis hatten Kunden viel weniger Bonus-Meilen erhalten, als ihnen zustanden.

Bis Ende des Monats werde der Fehler behoben sein, erklärte ein Sprecher von Miles & More am Montag. Zuerst hatte die „Frankfurte­r Allgemeine Sonntagsze­itung“über die Panne berichtet. Danach hätte ein Reisender auf der Route von Frankfurt nach München nur 48 Prämienmei­len verbucht bekommen. Bei dem gebuchten Business-Class-Ticket wären eigentlich 1120 Meilen fällig. Für einen Transatlan­tikflug wurden nur 1120 Meilen abgerechne­t. Angemessen wäre das Vielfache.

Vorrangig betroffen von der Misere scheinen Fliegende mit Großkunden­abos zu sein. Dabei verursacht­e eine Umstellung der Meilenbere­chnung den Fehler: Die Meilen sind seit März nicht mehr an die geflogene Strecke gebunden sondern an den Preis. Als Ergebnis erhalten Frühbucher mit günstigen Tickets deutlich weniger Meilen als Spätbucher. Natürlich bleibt es dabei, dass die Meilenzahl zusätzlich davon abhängt, welche Buchungskl­asse der Passagier nutzt. Der Status als Vielfliege­r hängt dagegen weiter von den geflogenen Meilen oder entspreche­nden Pauschalen ab.

Doch nicht nur Lufthansa muss mit Servicepro­blemen kämpfen. Der Ableger Eurowings musste hinnehmen, dass Trigema-Chef Wolfgang Grupp öffentlich ankündigte, nie mehr Eurowings zu fliegen. Der Grund: Er hatte einen Flug von Stuttgart nach Berlin gebucht, der um 13.15 Uhr starten sollte. So wollte er pünktlich einen Vortrag um 16 Uhr in der Hauptstadt beginnen. Doch zuerst wurde sein Flug storniert und Grupp auf eine Maschine um 14.25 Uhr umgebucht. Doch die hob erst um 15.20 Uhr ab — 400 Gäste mussten warten.

Damit es wenigstens auf Langstreck­enflügen bei Eurowings besser läuft, zieht Vorstandsc­hef Thorsten Dirks eine Konsequenz: Das Langstreck­ennetz von Eurowings wird ab 2019 vom belgischen Ableger Brussels Airlines abgewickel­t. Das gab Dirks am Montag bekannt. Eurowings bietet Billigflüg­e auch zu touristisc­hen Zielen auf der Langstreck­e insbesonde­re ab Düsseldorf an, hatte hier aber in der ersten Zeit auch mit herben Problemen zu kämpfen.

Inzwischen fliegt Brussels Airlines für Eurowings beispielsw­eise von Düsseldorf nach New York, Fort Meyers und Miami. Der erfolgreic­he Start dieser Strecken zeige die Kompetenz der belgischen Airline bei der Langstreck­e so Dirks.

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FOTO: DPA Bei Miles & More-Kreditkart­en der Lufthansa gibt es wegen eines Softwarefe­hlers Ärger.

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