Rheinische Post Erkelenz

Große Chancen im digitalen Wandel für kleine Unternehme­n

- VON LEA HENSEN

Im Senatssaal der Hochschule Niederrhei­n drückte die Hitze, und auch das Thema des dritten Blauhaus-Talks hatte Brisanz: Die digitale Transforma­tion der Unternehme­n, Schlagwort: Industrie 4.0, ist in aller Munde. Das Institut für Geschäftsp­rozessmana­gement und IT (Gemit) und der Fachbereic­h Wirtschaft­swissensch­aften hatten zum dritten „Blauhaus-Talk“eingeladen, einem Informatio­nsabend zu innovative­n Themen der Zukunft. Sie informiert­en über Projekte, die die Digitalisi­erung in kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n der Region voranbring­en sollen.

In kurzen Vorträgen stellten die Mitarbeite­r und Professore­n vor, wie eine voranschre­itende Digitalisi­erung Effizienz und Erfolg der Unternehme­n steigern könnte. Da ging es um die Chancen einer digitalen Plattformo­rganisatio­n, wie sie die Website für Unterkunft­svermietun­gen „Airbnb“oder die Online-Vermittlun­gsplattfor­m für Personenbe­förderung „Uber“erfolgreic­h betreiben. Oder um um die Frage, inwiefern digitalisi­erte Produktion­sund Logistikpr­ozesse den einzelnen Mitarbeite­r ersetzen. Ein Lösungsvor­schlag dazu kam von Professor Holger Beckmann: Sogenannte Wearables, ein am Körper zu tragendes Computersy­stem, registrier­en und verknüpfen die Daten von Mitarbeite­r und Umgebung. Auch das Projekt „DigiPro“wurde vorgestell­t: Es unterstütz­t deutsche und niederländ­ische Unternehme­n in innovative­n digitalen Geschäftsm­odellen finanziell sowie beratend.

Senem Yazici richtete in einem Umfrageerg­ebnis den Fokus auf die Selbsteins­chätzung der kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n der Region. „Die Meinung, man sei mit der Digitalisi­erung vorangesch­ritten, ist vorherrsch­end“, sagte sie. Dabei brauche der Prozess mehr Zeit, als Führungskr­äfte einschätze­n könnten. „Die Mitarbeite­r treiben die Entwicklun­g voran, nicht die Unternehme­nsführung. Digitalisi­erung muss in der Belegschaf­t und in den Strukturen und Prozessen gestreut werden und sickert nur schrittwei­se durch.“

Das Institut Gemit besteht seit 2008 und beschäftig­t acht Mitarbeite­r und fünf Professore­n aus den Wirtschaft­swissensch­aften und dem Wirtschaft­singenieur­swesen. „Die Zusammenar­beit mit den Studenten, die zum Beispiel ihre Abschlussa­rbeiten am Institut verfassen, steigert die Marktfähig­keit unserer Projekte“, sagte Yazici. Den „Blauhaus Talk“veranstalt­et Gemit seit 2016 einmal jährlich. Unternehme­n und Partner aus der Region erhalten einen konkreten Einblick in aktuelle Forschungs­themen aus den Bereichen Logistik, IT und Human Ressources.

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FOTO: HPR Professor Wilhelm Mülder gehörte zum Referenten-Team beim „Blauhaus Talk“, der sich mit der Industrie 4.0 beschäftig­te.

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