Math.-Nat. verabschiedet Schulleiterin Ingrid Habrich
16 Jahre lang bestimmte sie das Schulleben wesentlich mit: Jetzt freut sich die 63-Jährige auf mehr Zeit, die sie mit ihrem Mann verbringen kann.
16 Jahre hat sie die Arbeit an „ihrem“Gymnasium geprägt. Nun geht Schulleiterin Ingrid Habrich in Ruhestand. Anlässlich ihres Abschieds gab es eine große Feier im Städtischen Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium, kurz Math.-Nat. genannt. Über dieses Kürzel wusste auch NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer Bescheid. In ihrem Grußwort nutzte sie es bereits, um Habrich für ihre Arbeit zu danken: „16 Jahre haben Sie die Schule mit viel Umsicht und Verständnis für die Belange der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kollegen geleitet“, so die Ministerin. Das Math.-Nat. sei eine profilierte Schule mit einem doppelten Profil: MINT – eine Auszeichnung für Schulen mit besonderen Leistungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – sowie einem bilingualem Zweig. „Als zertifizierte MINT-Schule müssen Sie alle vier Jahren unter Beweis stellen, dass Sie diesem Anspruch nachkommen“, so Gebauer. Die Schulleiterin habe es sich um Ziel gesetzt, jedes Kind individuell in den Blick zu nehmen und zu fördern. Mit großer Erfahrung und Gestaltungswillen habe Habrich sich zudem als Förderin und Kämpferin der Belange von Gymnasien erwiesen.
OB Hans Wilhelm Reiners hat sein Abitur 1974 am Math.-Nat. gemacht: „Damals hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich hier einmal als Oberbürgermeister bei der Verabschiedung einer Schulleiterin sprechen werde.“Er dankte Habrich für ihren persönlichen Einsatz für das Gymnasium, dessen Bild sie geprägt habe. Die Bedeutung einer Schule für eine Stadt sei groß und wechselseitig: „Beide prägen sich gegenseitig. Die Schüler werden die Stadt mitgestalten, sie sind ein wichtiger und ,nachwachsender‘ Rohstoff“, so Reiners. Habrich habe die Schule programmatisch weiter entwickelt, habe sich mit vielen lokalen Partnern vernetzt. „Sie werden viel von der Schule mit in ihren Ruhestand nehmen, und viel von Ihnen bleibt hier“, prophezeite Reiners.
Auf einen kurzen Nennen brachte es Dieter Brückner, Vorsitzender der Bundesdirektorenvereinigung: „Eine Ära geht zu Ende.“Er tue sich jedoch sehr schwer damit, das Wort Ruhestand mit Ingrid Habrich in Verbindung zu bringen: „Doch jetzt hast du Zeit, dich diesem Phänomen anzunähern.“Es sei ein guter Brauch bei dieser Art von Abschieden, zurück und voraus zu schauen. Habrich blicke auf ein erfülltes Dienst- und Arbeitsleben zurück, können nun Freizeit und Familie genießen.
Ingrid Habrich selbst hat noch nichts Konkretes geplant für ihren Ruhestand. „Ich mache erst mal nix“, so die 63-Jährige lachend. Sie sei ihr ganzes Leben zur Schule gegangen, habe die Arbeit immer „furchtbar“gerne gemacht, nun gehe sie mit Energie in diese neue Phase. Sie freue sich nun auf die Zeit mit ihrem Mann, auch Schulleiter, der ebenfalls jetzt in den Ruhestand geht. „Wir haben mehr Flexibilität und Freiheit, spontan etwas zu machen.“Darauf freue sie sich.