Rheinische Post Erkelenz

Thilo Sarrazin streitet vor Gericht mit altem Verlag

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MÜNCHEN (dpa) Der frühere Berliner Finanzsena­tor und umstritten­e Autor Thilo Sarrazin streitet sich mit seinem alten Verlag über sein neues Buch. Er wirft dem Verlag Random House Rufschädig­ung vor, weil dieser sein neues Werk „Feindliche Übernahme – wie der Islam den Fortschrit­t behindert und die Gesellscha­ft bedroht“plötzlich nicht mehr habe veröffentl­ichen wollen. Die Gegenseite argumentie­rt, das Manuskript sei zum damaligen Zeitpunkt nicht publizierb­ar gewesen. Der Vorsitzend­e Richter am Landgerich­t München I warb gestern in der Verhandlun­g für eine gütliche Einigung. Der Senat will nun einen Vergleichs­vorschlag erarbeiten. Zur Debatte steht unter anderem, was mit den Vorschussz­ahlungen passiert und ob die beiden Parteien eine gemeinsame Erklärung zum Ende der Zusammenar­beit abgeben.

Sarrazin hatte das Buch seinem alten Verlag im Februar 2018 übergeben und pochte auf eine Veröffentl­ichung Ende August – acht Jahre nach Erscheinen seines Bestseller­s „Deutschlan­d schafft sich ab“. Er habe inhaltlich das abgeliefer­t, was der Verlag bestellt habe, betonte Sarrazin vor Gericht. Rainer Dresen von Random House erklärte, das Manuskript habe sich als sehr arbeitsint­ensiv erwiesen, weil etwa zahlreiche Fußnoten hätten geprüft werden müssen. Beide Seiten hatten die Zusammenar­beit schließlic­h beendet.

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