Rheinische Post Erkelenz

Der Druck auf Horst Seehofer bleibt groß

- VON EVA QUADBECK

Seehofers sogenannte­r Masterplan enthält viele wichtige Punkte für die Migrations­politik. Er hätte ein Erfolg werden können. Hätte. Im Gegensatz zum öffentlich­en Eindruck beinhaltet das Papier sehr wohl einen europäisch­en Ansatz. Doch alle positiven Aspekte sind in der Debatte um Zurückweis­ungen von bereits in Europa registrier­ten Flüchtling­en völlig untergegan­gen.

Es war ein Fehler, dass Seehofer den Plan so lange unveröffen­tlicht ließ, während in der Öffentlich­keit über einen einzigen Punkt gestritten wurde, der die Republik an den Rand einer Staatskris­e brachte. Bei diesem Vorgehen darf sich der Innenminis­ter nicht wundern, dass sich Kritik an seiner Person entzündet. Und wer sein Arbeitspap­ier zum „Masterplan“erhebt, muss wissen, dass sich auf Master der Reim Desaster machen lässt. Wichtig wäre, dass der „Masterplan“nun wieder als das wahrgenomm­en wird, was er ist: ein Arbeitspla­n. Der Innenminis­ter bleibt unter Druck: Er ist dafür verantwort­lich, seinen 63-Punkte-Plan umzusetzen. Zumindest Teile wird er zügig liefern müssen. Die Schleierfa­hndung vorantreib­en, den Ländern bei der Rückführun­g von Flüchtling­en helfen und die Arbeit des Bundesamts für Migration skandalfre­i machen.

BERICHT

SEEHOFER WILL ASYLWENDE ERREICHEN, TITELSEITE

Newspapers in German

Newspapers from Germany