Rheinische Post Erkelenz

Mazyek fordert Rücktritt von Bierhoff und Grindel

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BERLIN (dpa) Der Vorsitzend­e des Zentralrat­s der Muslime in Deutschlan­d hat nach den umstritten­en Äußerungen über Mesut Özil den Rücktritt von DFB-Teammanage­r Oliver Bierhoff und Verbandsch­ef Reinhard Grindel gefordert. „Rohes Spiel wird im Sport mit einer Roten Karte bestraft“, wird Aiman Mazyek in einem Online-Bericht des amerikanis­chen Senders ESPN zitiert. „Bierhoff und Grindel müssen zurücktret­en, wenn sie in ihrer langen Karriere nichts anderes gelernt haben als: ‚Du verlierst als Özil‘ anstelle von ‚Du verlierst als Mannschaft“, sagte Mazyek.

Nach dem Aus der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft bei der Weltmeiste­rschaft in Russland hatte Bierhoff in der vergangene­n Woche angedeutet, dass man vor dem Turnier in Russland die Nominierun­g Özils hätte überdenken müssen. Anschließe­nd hatte er betont, er sei mit dieser Aussage missversta­nden worden.

DFB-Präsident Grindel hatte am Montag in einem Interview eine Erklärung Mesut Özils zu den umstritten­en Fotos mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan gefordert und zumindest indirekt diese Erklärung zur Bedingung einer Fortsetzun­g von Özils Karriere im DFB-Trikot gemacht.

Im Gegensatz zu seinem Teamkolleg­en Ilkay Gündogan hat sich Özil noch nicht zu den polarisier­enden Aufnahmen im Mai in London geäußert.

Bierhoff und Grindel werden für ihre Aussagen kritisiert, da sie Özil damit zum Sündenbock für das deutsche WM-Scheitern machten. Grindel hatte Bierhoff und Bundestrai­ner Joachim Löw die Aufarbeitu­ng für das Vorrunden-Aus in Russland übertragen.

Bis Ende August sollen Entscheidu­ngen über personelle und strukturel­le Veränderun­gen in der Nationalel­f fallen.

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