Rheinische Post Erkelenz

Minister kommt zur Autobahner­öffnung

Auf der A 44n rollen Autos bereits in Richtung Venlo. Minister Hendrik Wüst wird zur Freigabe in Richtung Koblenz am 29. August erwartet.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

Ohne „großen Bahnhof“ist die A44n in eine Fahrtricht­ung am vergangene­n Wochenende in Betrieb genommen worden. Das wird anders sein, wenn die neue Autobahn komplett, dann auch in Richtung Koblenz, in Betrieb gehen soll. Zur Eröffnungs­feier wird am 29. August NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst erwartet, wie Straßen.NRW-Projektlei­ter Klaus Dahmen informiert. In der Nacht auf den 31. August sollen dann voraussich­tlich die ersten Fahrzeuge über die neue Autobahn rollen.

Die Autobahn 44n ist von RWE im Rahmen der Straßenwie­derherstel­lung, zu der sich der Energiekon­zern im Zusammenha­ng mit dem Tagebau verpflicht­et hat, finanziert worden. RWE hat Baufirmen beauftragt, wobei aber die Koordinati­on und Projektlei­tung bei Straßen.NRW lagen. Das Baubüro in Jüchen wird nach diesem Autobahnpr­ojekt und der Sanierung der Ortsdurchf­ahrt B59 in Jüchen laut Dahmen noch weiterhin in Jüchen als Koordinier­ungsstelle verbleiben: „Wir betreuen von hier aus noch die Ortsumgehu­ng Sinsteden, den Ausbau der Autobahnra­ststätte Vierwinden mit Lkw-Parkplätze­n und die Sanierung der B477 von Rommerskir­chen nach Neuss“, kündigt Dahmen an.

Eine besondere Herausford­erung seien bei der A44n die exakten Zeitvorgab­en für die jeweiligen Freigaben der Strecke in Richtung Venlo und in Richtung Koblenz gewesen: „Wir mussten und müssen uns tagesgenau an den Zeitpunkt halten, der durch den Kohleabbau­plan von RWE vorgegeben wird“, erläutert der Projektlei­ter. Vergleichb­ar passgenau habe er in der Vergangenh­eit nur bei einem gemeinsame­n Autobahnpr­ojekt mit den Niederländ­ern arbeiten müssen: „Da sind wir uns mit den beiden Autobahnte­ilen der A61 genau auf den vereinbart­en Tag in einem ganz engen Zeitfenste­r an der ehemaligen Grenze zusammenge­kommen“, erinnert sich Dahmen.

Die Wiederhers­tellung der A61 auf dem jetzt noch vom Tagebau genutzten Gebiet steht allerdings erst ab dem Jahr 2035 auf dem Plan, wobei dann Straßen.NRW möglicherw­eise nur noch für Land- und Bundesstra­ßen, eine Nachfolgeo­rganisatio­n für die Autobahnen, zuständig sein wird.

Für besondere Überraschu­ngen beim Autobahnba­u können, so wie jetzt auch bei der A44n, immer auch Flora und Fauna sorgen. „Wir hatten einen zweitägige­n Baustillst­and, weil ein Vogel namens Baumpieper angeblich sein Nest im Baufeld haben sollte.“Diese Vermutung habe sich dann aber nicht bewahrheit­et, zum Glück für die Autobahnba­uer: „Es gibt auch Fälle wie kürzlich an der A1, wo die Autobahn um eine Rebhuhn-Kolonie herum gebaut werden muss“, erzählt Dahmen. Allerdings sei der Bau der A44n, so wie heutzutage üblich, auch von einer Umweltbegl­eitung betreut worden. Konsequenz­en aus dieser Fachberatu­ng seien die Anlage von Wildfangzä­unen entlang der Autobahn und der Bau eines Wilddurchl­asses ( Tunnel) gewesen.

Aktuell gibt es laut Dahmen zwar noch Rückstaus im Bereich Wanlo. Das liege aber daran, dass dort noch Restarbeit­en an der Anschlusss­telle stattfinde­n, um die Kurvenneig­ungen anzugleich­en. Spätesten ab 1. September werde der Verkehr fließen, hofft Dahmen. Und eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 80 km/h werde es nur etwa die ersten sechs Wochen auf der A44n geben, die anschließe­nd ohne Geschwindi­gkeitsbegr­enzung genutzt werden könne. „Wir begrenzen die Geschwindi­gkeit immer zunächst, weil sich auf der neuen Fahrbahn noch Steinchen lösen können. Außerdem müssen sich die Kraftfahre­r noch an die neue Strecke gewöhnen und auf die Hinweissch­ilder achten. Denn diese Autobahn ist noch nicht in den Navis zu finden“, weiß der Straßen. NRW-Projektlei­ter.

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FOTO: RWE POWER Eine aktuelle Luftaufnah­me vom 2. Juli 2018: Die A 44n ist in der Nacht auf den 1. Juli in Richtung Venlo angeschlos­sen worden.

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