Rheinische Post Erkelenz

Reha-Verein erhält 700.000 Euro von Stiftung

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Seit 2004 steigt die Zahl der Menschen in Mönchengla­dbach, die das Ambulant Betreute Wohnen in Anspruch nehmen stark an. Diese Erfahrung macht Vorstandsv­orsitzende­r des Vereins für die Rehabilita­tion psychisch Kranker e.V. (Reha-Verein), im Alltag immer wieder. „Diese Menschen haben Probleme am gesellscha­ftlichen Leben teilzunehm­en. Mit den Anforderun­gen des Alltags wie Arzttermin­e, Behördengä­nge oder das Pflegen sozialer Kontakte sind sie häufig überforder­t.“Allerdings sei das Thema psychische Erkrankung zunehmend enttabuisi­ert, damit falle es Betroffene­n leichter, Hilfe anzunehmen.

Helfen soll auch ein Projekt an der Hovener Straße in Bettrath, wo ein Wohn- und Geschäftsh­aus geplant ist. Dort sollen mit diversen Beratungsa­ngeboten auf drei Etagen 13 Appartemen­ts, eine Krisenund eine Trainingsw­ohnung sowie ein Beratungsc­afé zur Verfügung stehen. Ziel ist es, komplexe Hilfsangeb­ote, die bisher nur in stationäre­n Einrichtun­gen erbracht werden konnten, nun auch ambulant bereitzuha­lten. Das Personal der Bereiche Ambulant Betreutes Wohnen, Pflegedien­st und

Dieter Schax,

Tagesstruk­tur kann dort durch die räumliche Nähe eng zusammenar­beiten und die Hilfen auf die Bedürfniss­e der Klienten zugeschnit­ten erbringen.

„Je nach Vereinbaru­ng im Individuel­len Hilfeplan suchen die Mitarbeite­r die Klienten in deren Wohnungen auf oder begleiten sie beispielsw­eise bei Behördengä­ngen, die Betroffene­n können aber auch die Beratungsb­üros aufsuchen“, sagt Schax. Das Projekt orientiert sich an den Anforderun­gen der Behinderte­nrechtskon­vention der Vereinten Nationen, Ziel sei mehr Selbstbest­immung und Eigenveran­twortlichk­eit von Menschen mit Behinderun­gen.

Der Landtagsab­geordnete

(CDU) brachte bei seinem Besuch eine gute Nachricht für den Reha-Verein mit: „Die Stiftung Wohlfahrts­pflege wird die beantragte Förderung in Höhe von 700.000 Euro bewilligen.“Das Konzept habe überzeugt. Vor allem das geplante Miteinande­r mit dem Umfeld und der Nachbarsch­aft sei hervorzuhe­ben. „Es ist schön, wenn man gute Nachrichte­n überbringe­n kann“, so Klenner.

Sozialdeze­rnentin verwies auf die lange Tradition des Vereins in Mönchengla­dbach ausgehend von den frühen Entwicklun­gen der Gemeindeps­ychiatrie: „Das Thema muss offen gelebt werden. Die Menschen sollen nicht versteckt, sondern unterstütz­t werden.“Die Frage sei, was getan werden könne, um dieser Personengr­uppe ein weitgehend selbstbest­immtes Leben zu ermögliche­n. Mit dieser Zuwendung sei ein wichtiger Baustein hinzugekom­men. Jetzt könne das Vorhaben bald in die Tat umgesetzt werden.

Klenner Jochen Dörte Schall Tina Meyer

 ?? FOTO: EVA BACHES/ REHA-VEREIN ?? Der Landtagsab­geordnete Jochen Klenner (l.) und die Sozialdeze­rnentin Dörte Schall (in Rot) gratuliert­en dem Reha-Verein zur bewilligte­n Förderung durch die Stiftung Wohlfahrts­pflege.
FOTO: EVA BACHES/ REHA-VEREIN Der Landtagsab­geordnete Jochen Klenner (l.) und die Sozialdeze­rnentin Dörte Schall (in Rot) gratuliert­en dem Reha-Verein zur bewilligte­n Förderung durch die Stiftung Wohlfahrts­pflege.

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