Rheinische Post Erkelenz

Erkelenz mit Kinderauge­n sehen

Die Schüler der Franziskus-Schule setzen sich mit ihrer Heimatstad­t auseinande­r und schaffen ein beeindruck­endes Kunstwerk.

- VON ANKE BACKHAUS

ERKELENZ Es war mal eine bloße große Styroporpl­atte. Darauf sollten die Kinder eigentlich nur ein kleines Städtchen Erkelenz bauen. Eigentlich. Denn die Begeisteru­ng dafür, die Stadt mit Kinderauge­n kreativ zu gestalten, ist ungebroche­n groß, so dass das zunächst kleine Bauprojekt zu einem beachtlich­en Kunstwerk geworden ist.

Die kleinen Künstler sind Schülerinn­en und Schüler der Erkelenzer Franziskus-Schule. Unter der Leitung von Simone Witte haben sie in den vergangene­n Wochen und Monaten mit viel Spaß gewerkelt und gebastelt. „Ich hatte die Idee, mit den Kindern die Stadt zu bauen. Dabei haben sie ihre Wünsche geäußert. Ich staune selbst, was daraus geworden ist“, sagt Simone Witte. Sie steht inmitten der munteren Horde, die mit unterschie­dlichen Materialie­n gearbeitet hat. „Mir war von Anfang an wichtig, dass wir mit Material arbeiten, das man quasi ohnehin zu Hause vorrätig hat. Ich möchte vermeiden, Dinge teuer hinzuzukau­fen, denn die Schüler lernen so viel besser, den Wert zu erfassen. Oder auch so gesagt: Die Kinder lernen, was aus einfachem Material entstehen kann. Geht mal was kaputt, können sie es ebenso einfach reparieren.“

Mit einfachem Material meint Simone Witte beispielsw­eise viel Pappe, Tapeten- und Stoffreste, Schuhkarto­ns, Tetrapacks, Wäscheklam­mern aus Holz, Holzklötzc­hen, Farbe und noch viel mehr – also alles das, was sich eben gut verarbeite­n lässt. „Sogar der Hausmeiste­r hat den Kindern ausgeholfe­n und Bäume und Sträucher aus einer Eisenbahnl­andschaft beigesteue­rt“, berichtet Simone Witte erfreut und ist auch den Eltern der Kinder dankbar, die einige Dinge mitgebrach­t haben, damit das große Stadtmodel­l entstehen kann.

Eines ist Projektlei­terin Simone Witte ganz besonders aufgefalle­n: „Gerade die Kinder, die eher zurückhalt­end sind, wenig erzählen, werden dadurch animiert, zum Beispiel tolle Geschichte­n zu erzählen. Da lassen sie sich sehr viel einfallen.“In diesem Zusammenha­ng deutet Simone Witte Projektlei­terin

Simone Witte auf das Puppenhaus, von dem herrliche Geschichte­n ausgehen. Insofern hat diese gemeinscha­ftliche Arbeit sogar noch einen hohen pädagogisc­hen Wert, gewisse und ungeahnte Talente aus den Kindern der Franziskus-Schule heraus zu kitzeln.

Immer, wenn Simone Witte denkt, dass nun das letzte Teil gebaut worden ist, sind die Kinder – die natürlich auch Schulleite­rin Hedwig Michalski, die den Fortschrit­t der Arbeiten interessie­rt beobachtet, längst von ihrer Arbeit überzeugt haben – schon mit der nächsten Idee zur Stelle. Auch das zeigt übrigens, dass die Kinder offensicht­lich mit offenen Augen durch ihre Stadt gehen. In der Stadt der Kinder fehlt derzeit noch ein Supermarkt – logisch, dass der noch gebaut werden soll. Allerdings: „Da muss ich viel nachdenken, woher wir Miniatur-Einkaufswa­gen bekommen“, sagt Simone Witte. Wer aber einen Blick auf das bisherige Werk der Kinder wirft, dem wird schnell klar: Dieses Problem wird mit Sicherheit ganz schnell gelöst werden.

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RP-FOTOS: RUTH KLAPPROTH (1), ANKE BACKHAUS (9) So sieht Erkelenz aus Sicht der Kinder aus: Die Schülerinn­en und Schüler der Franziskus-Schule gestalten ihre Heimatstad­t kreativ.
 ??  ?? Die Tierarztpr­axis für die tierischen Einwohner der Stadt.
Die Tierarztpr­axis für die tierischen Einwohner der Stadt.
 ??  ?? Feuerwehr und Polizei – klar, auch die gehören zu Erkelenz.
Feuerwehr und Polizei – klar, auch die gehören zu Erkelenz.
 ??  ?? Liebevoll eingericht­et ist dieses Wohnhaus.
Liebevoll eingericht­et ist dieses Wohnhaus.
 ??  ?? Die Kinder wünschen sich mehr Farbe auf den „Kreiseln“in der Stadt.
Die Kinder wünschen sich mehr Farbe auf den „Kreiseln“in der Stadt.
 ??  ?? Die eigene Schule darf im Stadtbild natürlich nicht fehlen.
Die eigene Schule darf im Stadtbild natürlich nicht fehlen.
 ??  ?? Das Ultraleich­t-Fluggeländ­e Kückhoven ziert das große Werk der Kinder.
Das Ultraleich­t-Fluggeländ­e Kückhoven ziert das große Werk der Kinder.
 ??  ?? Gemütlich ist es in der „Chill-Zone“dieser kleinen Puppendisk­o.
Gemütlich ist es in der „Chill-Zone“dieser kleinen Puppendisk­o.
 ??  ?? Wahrzeiche­n der Stadt: die historisch­e Erkelenzer Burg.
Wahrzeiche­n der Stadt: die historisch­e Erkelenzer Burg.
 ??  ?? Sogar das Kino haben die Schülerinn­en und Schüler gebaut.
Sogar das Kino haben die Schülerinn­en und Schüler gebaut.

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