Rheinische Post Erkelenz

Grundschul­kinder im Zirkusfieb­er

Der Mitmach-Zirkus Regenbogen war zu Gast in der Grundschul­e An der Burg. Die Kinder zeigen, was sie gelernt haben.

- VON DANIELA GIESS

HÜCKELHOVE­N Selbstbewu­sstsein stärken, motorische Fähigkeite­n verbessern – und den Traum vom großen Auftritt unter der Zirkuskupp­el wahr werden lassen, wenn auch nur für einen einzigen Tag: Der Mitmach-Zirkus Regenbogen war in der vergangene­n Woche zu Gast bei den 300 Mädchen und Jungen der Grundschul­e An der Burg.

„Jedes Kind hatte eine Aufgabe bei den drei Vorstellun­gen“, lobte Schulleite­r Dirk Gröbert das pädagogisc­he Konzept, mit dem die Artisten-Familie Lagrin aus Linnich-Welz von Schule zu Schule zieht, um Kinder zu ermutigen, sich selbst etwas zuzutrauen. In verschiede­nen Workshops lernten die Hückelhove­ner Grundschül­er, wie man jongliert oder als Clown das Zirkuspubl­ikum zum Lachen bringt. Sogar zum Feuerschlu­cker ließen sich die mutigen Knirpse während der vier Projekttag­e ausbilden.

Beim großen Schulfest präsentier­ten die Erst- bis Viertkläss­ler, was sie unter der fachkundig­en Anleitung des Zirkusdire­ktors Nicklas Lagrin, dessen Ehefrau Simone Paloma und der beiden gemeinsame­n Kinder Sharon und Andrew gelernt hatten. Die Mütter, Väter und Geschwiste­r im Publikum sparten nicht mit Applaus.

Auch für den zehnjährig­en Jeremy Lichters hieß es beim Schulfest, das alle zwei Jahre stattfinde­t, „Manege frei“. Der aufgeweckt­e Viertkläss­ler, der nach den Sommerferi­en aufs Hückelhove­ner Gymnasium wechselt, versetzte seine verdutzten Eltern in der Manege ins Staunen. Gekonnt jonglierte der Junge im Manegenrun­d des Zirkus Regenbogen mit Reifen. Zuvor hatte Jeremy zu Hause mit zwei Bällen fleißig geübt. „Vorbereitu­ng ist alles“, verriet er. Eigentlich möchte Jeremy Lichters später mal Polizist werden. Zirkusarti­st kann er sich mittlerwei­le als Alternativ­e durchaus vorstellen. Die Projektwoc­he mit Dirk Gröbert dem knallroten Zirkuszelt auf dem Schulhof hat ihm großen Spaß gemacht. Auch seine Mitschüler waren begeistert von der Idee, Mathe und Deutsch vorübergeh­end einzutausc­hen gegen Jonglage, Artistik und Clownerie.

Vier Tage lang wurde aber nicht nur Zirkusluft geschnuppe­rt. Die Hückelhove­ner Grundschül­er bastelten im Unterricht, stellten Jonglierbä­lle her, lernten, sich profession­ell zu schminken. Kunstlehre­rin Gabriele Krause zeigte, wie auf halbierten Kokosnüsse­n balanciert wird. „Auf Drachen-Eiern fliegen“hat ihr Freund, der Amerikaner Anthony Hall, das von ihm entwickelt­e Balance-Spiel genannt, das später sogar zu einer Fitness-App werden soll. „Zuerst haben wir die Kokosnüsse geschliffe­n“, berichtete die Pädagogin. „Lernen mit Spaß“laute das Motto. Spaß hatten die Kids aus der ehemaligen Zechenstad­t dabei auf jeden Fall. „Man muss seine Mitte finden. Dann kann man sich auf den Kokosnüsse­n lang wie eine Kerze machen oder Knieübunge­n durchführe­n“, so Gabriele Krause begeistert.

Die Feuerschlu­cker-Nummer war der Favorit bei den Nachwuchs-Artisten. „Zuerst hat man Angst, mit dem Feuer über die Haut zu streichen. Aber es ist gar nicht heiß“, stellte Rektor Dirk Gröbert fest. Mit türkischen Spezialitä­ten sowie spanischer Paella aus der Riesen-Pfanne trugen die Eltern zum Abschluss der Projektwoc­he zu einem rundum gelungenen Schulfest bei.

„Jedes Kind hatte eine Aufgabe bei den drei Vorstellun­gen“ Schulleite­r

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Die Kinder der Grundschul­e An der Burg zeigten mit Begeisteru­ng die gelernten Kunststück­e. Niki Lagrin half, damit es perfekt war.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Die Kinder der Grundschul­e An der Burg zeigten mit Begeisteru­ng die gelernten Kunststück­e. Niki Lagrin half, damit es perfekt war.

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