Niederlage für Stiftung im Streit um Welfenschatz
BERLIN (epd) Im Rechtsstreit um den millionenschweren „Welfenschatz“hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Niederlage einstecken müssen. Ein Berufungsgericht in den USA hat entschieden, eine in den USA eingereichte Klage auf Herausgabe des Schatzes zuzulassen, teilte die Stiftung mit. Im Februar 2015 hatten die Nachfahren zweier deutsch-jüdischer Kunsthändler in den USA eine Klage gegen die Stiftung sowie gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Herausgabe des ursprünglich aus Braunschweig kommenden Welfenschatzes eingereicht. Die Stiftung sei weiterhin der Auffassung, dass dieser Fall nicht vor ein US-Gericht gehöre, sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger: „Und wir sind wie bisher überzeugt, dass die Klage auch in der Sache unbegründet ist, da der Verkauf des Welfenschatzes vor über 80 Jahren kein NS-verfolgungsbedingter Zwangsverkauf war.“Der sogenannte Welfenschatz umfasst heute 44 mittelalterliche Exponate. Ihr Wert wird auf 220 bis 260 Millionen Euro geschätzt.