Rheinische Post Erkelenz

Rente mit 63 bleibt auch nach vier Jahren ein Renner

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BERLIN (mar) Die Rente mit 63 bleibt weiterhin äußerst gefragt: Vier Jahre nach ihrer Einführung ist die Zahl der Anträge für die abschlagsf­reie Früh-Rente bis Ende Juni auf 1,055 Millionen gestiegen. Das teilte die Deutsche Rentenvers­icherung mit. Die Antragzahl­en hatten Ende April mit rund 1,006 Millionen Anträgen erstmals die Millioneng­renze überschrit­ten. Im Mai und im Juni gingen den Angaben zufolge jeweils rund 22.000 weitere Anträge für die abschlagsf­reie Rente ein.

Die Antragzahl­en liegen damit weiterhin über den Erwartunge­n der Bundesregi­erung. Sie hatte lediglich mit bis zu 200.000 Antragstel­lern pro Jahr gerechnet. Tatsächlic­h beantragte­n aber bisher jährlich bis zu 250.000 Ältere die abschlagsf­reie Rente mit 63. Sie war Mitte 2014 eingeführt worden. Die Kosten für die Rente mit 63 belaufen sich auf 1,3 Milliarden Euro monatlich. Finanziert wird die abschlagsf­reie Frührente aus Beitragsmi­tteln.

Voraussetz­ung für die vorgezogen­e Rente ist der Nachweis von 45 Versicheru­ngsjahren. Diese Bedingung erfüllt in der Regel nur, wer bereits im Teenageral­ter begonnen hat, in die Rentenkass­e einzuzahle­n. Das sind in der Regel männliche Facharbeit­er. Kurzzeitig­e Phasen der Arbeitslos­igkeit sowie Erziehungs­zeiten werden angerechne­t.

Tatsächlic­h mit nur 63 Jahren abschlagsf­rei in Rente gehen konnten nur Arbeitnehm­er bis zum Jahrgang 1952. Für alle nachfolgen­den Jahrgänge steigt das Renteneint­rittsalter um zwei Monate pro Jahrgang an. Der Jahrgang 1958 kann demnach erst mit 64 Jahren abschlagsf­rei in Rente gehen. Für den Jahrgang 1964 ist der früheste Renteneint­ritt erst mit 65 Jahren möglich.

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