Rheinische Post Erkelenz

Viel Grün im neuen Stadtviert­el

Die Verwaltung hat den Bürgern den Bebauungsp­lan für den nördlichen Abschnitt des Reme-Geländes in Lürrip vorgestell­t. Eine besondere Infrastruk­tur soll in dem Quartier Alt und Neu verbinden.

- VON LEA HENSEN

Lürrip steht vor großen Veränderun­gen: Auf dem alten Reme-Gelände entsteht ein riesiges Wohngebiet, Gladbach und Ölgraben werden renaturier­t und ein Naherholun­gsgebiet geschaffen. Ein erster Schritt ist jetzt getan: Das städtische Planungsam­t hat jetzt den Bürgern den Vorentwurf des Bebauungsp­lans für das vier Hektar große Quartier im nördlichen Teil des Areals vorgestell­t. Es soll das alte Stadtteil-Zentrum mit dem neuen Gebiet verbinden. Im Norden und Süden wird es von Neusser Straße und Fleenerweg begrenzt, im Osten durch die Lohstraße, und im Westen liegt die Kirche St. Mariä Empfängnis und der Compesmühl­enweg.

Die Planung legt in dem Innenberei­ch des Quartiers Wert auf eine gute Verbindung von Kita und Altenpfleg­e, Wohnhäuser und Gewerberau­m. Auch in diesem Teilbereic­h des Areals soll viel Grünfläche entstehen. Neue Wohnformen für Senioren wie zum Beispiel betreutes Wohnen sollen das Altenheim ersetzen, in dem derzeit das Curanum Zentrum für Betreuung und Pflege untergebra­cht ist.

Stadtplane­r Klaus Winterberg vom Fachbereic­h Bebauungsp­lanung und Stadtgesta­ltung betonte die Bedeutung von sogenannte­n Quartiersp­lätzen und -parks, die als öffentlich­e Grünfläche­n den zukünftige­n Bewohnern zur Gestaltung frei stehen. In der konkreten Wohnraumnu­tzung sei man noch flexibel, sagte er. Zentrales Element der Flächennut­zung seien sogenannte Verbindung­sachsen. Ein Fuß- und Radweg führt beispielsw­eise diagonal von den Senioren-Einrichtun­gen Ecke Lohstraße/ Fleenerweg bis zu einer Kita, geplant am Compesmühl­enweg. „Der Verbindung von Alt und Jung als Zukunftsmo­dell wollen wir nachkommen“, sagte Winterberg.

An der Lohstraße im Westen sind Reihen- oder Stadthäuse­r für eine Büronutzun­g im Bereich Dienstleis­tung, nicht störendes Gewerbe mit geringem Außenfläch­enbedarf oder Start-ups geplant. Am Fleenerweg sollen 150 Wohneinhei­ten entstehen. Mit geschlosse­nen Raumkanten sollen die Gebäude als passiver Lärmschutz zu den Straßen hin dienen. Im Nordosten des Stadtquart­iers, Ecke Marktplatz/Neusser Straße, soll die katholisch­e Kirche St. Mariä Empfängnis mit dem Gemeindeze­ntrum und einer zweiten Kita das soziale Stadtteilz­entrum bilden.

An der Rahmenplan­ung des Areals waren die Bürger aktiv beteiligt. Unter den Anwesenden kam im Rathaus Rheydt die Marktplatz-Situation zur Sprache. Man wünsche sich eine Aufwertung der Neusser Straße, sagte ein Bürger, und am Marktplatz mehr Gewerbe und Gastronomi­e: „Heute werden wir ja beim Eisessen fast tot gefahren.“Die Grünfläche­n und Verbindung­swege im neuen Stadtquart­ier, vor allem die Quartiersp­lätze seien dazu geeignet, die Funktion von öffentlich­en Treffpunkt­en wie auf einem Marktplatz zu übernehmen, sagte der Stadtplane­r. Eine Bürgerin verwies auf Schwierigk­eiten, die entstehen könnten, wenn die Grünfläche­ngestaltun­g nur einseitig der Neusser Straße erfolgt. Das Überqueren der Straße sei, bedingt durch Überschrei­tungen des Tempolimit­s, nicht ungefährli­ch. Winterberg versprach, die Problemati­k bei der weiteren Planung zu berücksich­tigen.

Die Unterlagen für das Planfestst­ellungsver­fahren erwarte man in der zweiten Hälfte des Jahres, sagte er: „Mit der Bebauung hoffen wir in zwei bis drei Jahren beginnen zu können.“Das Stadtquart­ier entsteht im nördlichen Teilbereic­h des Reme-Geländes. Der westliche und östliche Teil des Gesamtkomp­lexes, der früher vom britischen Militär genutzt wurde, werden schrittwei­se in ein riesiges Wohngebiet umgewandel­t. Insgesamt sollen 400 bis 500 Wohneinhei­ten entstehen. Die Renaturier­ung des Gladbachs und des Ölgrabens läuft parallel zur Bebauungsp­lanung.

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MG PLAN: STADT Die Stadtplanu­ng hat die Ideen für ein nördliches Stadtquart­ier des Reme-Geländes vorgestell­t.

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