Rheinische Post Erkelenz

Alma-Quartett begeistert­e mit Britten und Schubert

- VON GERT HOLTMEYER

Zwei im Charakter sehr verschiede­ne Werke standen auf dem Programm des Alma-Quartetts im BIS.

Das Konzert begann mit Benjamin Britten. Der hat mitunter auch recht gefällige Werke komponiert, beispielsw­eise die „Simple Symphony“. Aber er wollte und konnte auch anders. Davon gab es im BIS eine Kostprobe mit Brittens zweitem Streichqua­rtett in C-Dur. Der englische Komponist (1913-1976) setzt sich in diesem Werk mit barocken Stilelemen­ten auseinande­r, so ist etwa der letzte Satz als Chaconne konzipiert. Entstanden ist das Werk 1945 anlässlich des 250. Todestages von Henry Purcell. Britten will dabei nicht den barocken Klang nachahmen; er schreibt seinen eigenen Stil. Der fußt in den Impulsen des 20. Jahrhunder­ts und schwankt zwischen robusten, fahlen und mitunter auch spröden Elementen. Markante Motive werden mit spielerisc­hen Arpeggien in Verbindung gebracht.

Das Werk ist nicht einfach zu hören und erst recht nicht einfach zu spielen. Aber die vier „Alma“-Streicher hatten sich intensiv mit ihrer Aufgabe befasst. Fabian Kircher und Andreas Greuer (Violine), Martin Börner (Bratsche) und Markus Beul (Violoncell­o) boten eine sichere Wiedergabe, die die Gegensätze des Werkes deutlich aufspürte.

In eine ganz andere Welt führte der zweite Teil des Abends. Franz Schuberts Forellenqu­intett gehört zu den beliebtest­en Kammermusi­kwerken. Zu Recht, das Werk steckt voller originelle­r musikalisc­he Einfälle. Anstelle der zweiten Geige traten jetzt die Pianistin Zeynep Artun-Kircher und der Kölner WDR-Kontrabass­ist Lars Radloff in Aktion. Beide fügten sich mühelos ins Ensemble ein.

Nicht nur im beliebten vierten Satz, der mit den Variatione­n über das Lied von der Forelle dem Quartett seinen Namen gab, stimmte die Balance zwischen dem wechselnde­n solistisch­en Hervortret­en und dem sich Einfügen in den Gesamtklan­g. Das Forellenth­ema, das nacheinand­er von den verschiede­nen Instrument­en vorgetrage­n wird, war immer deutlich zu hören. Darüber wurden aber die interessan­ten Nebenstimm­en nicht in den Hintergrun­d gedrängt.

Begeistert­er Beifall dankte den engagierte­n Musikern.

 ?? RP-FOTO: HANS-PETER REICHARTZ ?? Das bekannte Streicher-Quartett bei seinem begeistert gefeierten Konzert im BIS-Kulturzent­rum.
RP-FOTO: HANS-PETER REICHARTZ Das bekannte Streicher-Quartett bei seinem begeistert gefeierten Konzert im BIS-Kulturzent­rum.

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