Rheinische Post Erkelenz

Rentenpoli­tik auf Demografie ausrichten

- VON EVA QUADBECK

Die Rentenpoli­tik der Bundesregi­erung birgt ein hohes Risiko. In einer Phase, da die Zahl der Beschäftig­ten auf Rekordnive­au liegt und die Sozialkass­en gut gefüllt sind, werden zusätzlich­e Leistungen beschlosse­n und ein stabiles Rentennive­au festgelegt. In zehn bis 15 Jahren gehen die geburtenst­arken Jahrgänge in den Ruhestand und müssen theoretisc­h von den Kindern finanziert werden, die sie praktisch nicht bekommen haben. Deshalb ist diese Rentenpoli­tik zukunftsve­rgessen. Die Rentenpoli­tik muss konsequent auf den demografis­chen Wandel ausgericht­et werden.

Es ist richtig, in guten Zeiten dafür zu sorgen, dass möglichst alle am Wohlstand teilhaben können, Senioren wie Arbeitnehm­er – auch weil die Rentenpoli­tik schnell von Populisten instrument­alisiert wird. Doch Zusatzleis­tungen, die Milliarden­summen verschling­en, müssen zielgenaue­r sein – insbesonde­re gegen Altersarmu­t wirken. Nun begeht die große Koalition den gleichen Fehler wie vor vier Jahren: Sie verteilt zu viel mit der Gießkanne und stellt das System zu wenig auf die Zukunft ein. In dieser Wahlperiod­e werden die Maßnahmen zu finanziere­n sein. Das dicke Ende kommt Mitte der 20er Jahre. Das ist unausweich­lich.

BERICHT

32 MILLIARDEN EURO MEHR . . ., TITELSEITE

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