Rentenpolitik auf Demografie ausrichten
Die Rentenpolitik der Bundesregierung birgt ein hohes Risiko. In einer Phase, da die Zahl der Beschäftigten auf Rekordniveau liegt und die Sozialkassen gut gefüllt sind, werden zusätzliche Leistungen beschlossen und ein stabiles Rentenniveau festgelegt. In zehn bis 15 Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand und müssen theoretisch von den Kindern finanziert werden, die sie praktisch nicht bekommen haben. Deshalb ist diese Rentenpolitik zukunftsvergessen. Die Rentenpolitik muss konsequent auf den demografischen Wandel ausgerichtet werden.
Es ist richtig, in guten Zeiten dafür zu sorgen, dass möglichst alle am Wohlstand teilhaben können, Senioren wie Arbeitnehmer – auch weil die Rentenpolitik schnell von Populisten instrumentalisiert wird. Doch Zusatzleistungen, die Milliardensummen verschlingen, müssen zielgenauer sein – insbesondere gegen Altersarmut wirken. Nun begeht die große Koalition den gleichen Fehler wie vor vier Jahren: Sie verteilt zu viel mit der Gießkanne und stellt das System zu wenig auf die Zukunft ein. In dieser Wahlperiode werden die Maßnahmen zu finanzieren sein. Das dicke Ende kommt Mitte der 20er Jahre. Das ist unausweichlich.
BERICHT
32 MILLIARDEN EURO MEHR . . ., TITELSEITE