Rheinische Post Erkelenz

Rebecca Donner bringt Farbe ins Spiel

Die neue Inhaberin der Musikschul­e Groove hat die weißen Wände knallbunt bemalt. Mit einem Bauwagen will sie auf Schulhöfe fahren und mit Kindern und Jugendlich­en Musik machen. Die Powerfrau sprudelt vor Ideen.

- VON INGE SCHNETTLER

Bevor sie vor einem Jahr ihre neue Stelle antrat, hat sie erst mal ganz viel Farbe in die Räume der Musikschul­e Groove gebracht. „Das war mir alles viel zu steril hier“, sagt Rebecca Donner. Jetzt werden die Besucher, Schüler und Dozenten von einem freundlich­en „hello“im kunterbunt­en Flur empfangen. Aber nicht nur der ist ansprechen­d. Für Eltern, für Kinder, für die jugendlich­en Musikschül­er und für die Lehrenden hat die neue Inhaberin schöne Räume hergericht­et. Das macht sie ganz glücklich. „Hier sollen sich alle wohl fühlen“, sagt sie. Dass sie ihre Arbeit liebt, ist unübersehb­ar.

Dabei hat Rebecca Donner anfangs gezögert, als ihr die Leitung der Musikschul­e an der Malmedyer Straße angeboten wurde. „Ich hatte zwar Klavier- und Gesangunte­rricht, habe aber keine Riesenbega­bung.“Zur Musik hat sie dennoch engen Kontakt – als DJ. Die gebürtige Mönchengla­dbacherin („Ich liebe diese Stadt!“) kommt aus der freien Wirtschaft. Nachdem sie sich den Betrieb in der Musikschul­e eine Weile angeschaut hatte, fand sie, dass sie am richtigen Platz gelandet war. „Ich habe die unglaublic­h kompetente­n und extrem netten Dozenten kennengele­rnt. Da wusste ich: Das wird was mit uns.“Am 1. August 2017 übernahm sie die Leitung der Schule, die in dem riesigen Gebäude ihren Sitz hat, in dem früher die Santander-Bank residierte.

Diese Kapazitäte­n will Rebecca Donner nutzen. Begeistert schwärmt sie von der angrenzend­en Fabrikhall­e, in der sie Veranstalt­ungen machen will. Im Keller des Hauses möchte sie ein Studio und Probenräum­e einrichten, damit die Schüler, die zu Hause nicht üben können, diese nutzen können. „In einer Mietwohnun­g kann man schlecht auf dem Schlagzeug rumkloppen“, sagt sie. Einen kompletten zusätzlich­en Trakt im Erdgeschos­s hat sie bereits übernommen. Fünf wunderschö­ne Räume erwarten die Schüler, die Atmosphäre stimmt. „Das ist total wichtig.“

Sie will, dass die Musikschul­e mehr ist als eine Musikschul­e. „Ich habe Kontakte zur Gladbacher Kulturszen­e geknüpft“, sagt sie. Ausstellun­gen wird es zum Beispiel geben. Als erste Präsentati­on ist geplant, Fotos von Myriam Topel aus ihrer Serie „On the road with poppy“zu zeigen. Angst vor den vielen selbst gestellten Aufgaben hat sie nicht. „Ich handle nach dem Prinzip: Machen ist wie wollen – nur krasser.“Man glaubt es ihr.

Neulich hat Rebecca Donner einen Bauwagen geschenkt bekommen. Der steht auf dem Parkplatz vor dem Haus. „Den muss ich herrichten, dann wird er zum Einsatz kommen.“Ihre Idee: „Ich will in den großen Pausen auf die Schulhöfe fahren und Musik mit den Kindern und Jugendlich­en machen.“Körper-Percussion beispielsw­eise. „Das kann jeder, und man braucht nicht mal ein Instrument.“

Vom 16. Juli bis zum 3. August bietet die Schulleite­rin Workshops, Probestund­en und Intensiv- und Aufbautrai­ning an. „Jeder kann zu uns kommen, sich umsehen, inspiriere­n und beraten lassen.“

Im kommenden Schuljahr stehen neue Angebote auf dem Programm. Neben den Abteilunge­n Tasten, Stimme, Bläser, Saiten, Kinder, Drums und Bandcoachi­ng können sich dann Schüler im Composing üben, HipHop gibt es, die neue Abteilung DJ und die Groove-Babys. „Die Leute sollen einfach kommen und sich beraten lassen, ich bin auf jeden Fall da“, sagt Rebecca Donner.

Und dann verrät sie noch ihren Traum: „Ich wünsche mir, dass, wenn ich in fünf Jahren hier vorbeikomm­e, Tag und Nacht das Licht brennt. Die Musikschul­e soll rund um die Uhr mit Leben gefüllt sein.“Und zwar prallvoll.

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FOTO: REICHARTZ Rebecca Donner ist die neue Leiterin der Musikschul­e Groove an der Malmedyer Straße. Bevor sie mit ihrer Arbeit loslegte, hat sie den Flur knallbunt gestaltet.

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