WDR schickt Big Band zur Tante Ju
Der Sender schenkt den Hörern Konzerte seiner Orchester – nun stehen die Auftrittsorte fest. Auch der Mönchengladbacher Hugo-Junkers-Hangar ist dabei.
(isch) Der WDR schenkt seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Privatkonzerte seiner vier renommierten Klangkörper an außergewöhnlichen Auftrittsorten – diese Nachricht sorgte in Nordrhein-Westfalen für einige Aufregung und für noch mehr Kreativität. Mehr als 800 Bewerbungen gingen in den vergangenen Wochen bei WDR 2, WDR 3, WDR 4 und WDR 5 ein. Nun haben die Jurorinnen und Juroren – darunter Stargeiger und WDR-3-Moderator Daniel Hope und der Musiker und WDR-4-Moderator Götz Alsmann – entschieden, wo die vier Orchester am Sonntag, 9. September, gastieren und so auf ungewöhnliche Weise in die Spielzeit 2018/2019 starten werden. Das WDR-Sinfonieorchester tritt in der Zimmererhalle des Handwerksbildungszentrums der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland in Lübbecke auf, die WDR Big Band spielt im Mönchengladbacher Hugo-Junkers-Flugzeughangar vor einer echten JU 52 („Tante JU“). Der WDR Rundfunkchor macht sich auf den Weg zum Second-Hand-Laden der Emmaus Gesellschaft in Krefeld, während das WDR Funkhausorchester im Museum für Kaffeetechnik in Emmerich gastiert.
Leicht gefallen war den Juroren und Jurorinnen die Wahl nicht. Von der stillgelegten Fabrik bis zum Saunabereich, von der Tiefgarage bis zur Finca auf Mallorca hatten die Hörerinnen und Hörer die erstaunlichsten Vorschläge gemacht, und das mit durchaus überzeugenden Begründungen. Einige Bewerbungen schieden aus logistischen Gründen von vornherein aus, doch es blieben immer noch genug übrig, um angeregt diskutieren zu können.
Thorsten Neumann, Betreiber des Hangars, hatte sich mit dem Hinweis beworben: „Zur Tante JU und ihrer Entstehungszeit passen die Klänge der legendären Big Band des WDR perfekt.“Damit hatte er den Nerv der WDR 4 Jury getroffen. Ihr Fazit: „Die JU 52 steht wie kaum ein anderes Flugzeug für die Pionierzeit der Luftfahrt, die Big Band für den aufkommenden Jazz und Swing der 1930er Jahre. Nun trifft sich dieser zeitgeschichtliche Spirit.“