Rheinische Post Erkelenz

Warum Hunde nicht auf Friedhöfe dürfen

- VON RUDOLF BARNHOLT

KORSCHENBR­OICH Der öffentlich­e Teil der letzten Ratssitzun­g vor der Sommerpaus­e dauerte nur rund eine Stunde, die Themen, die auf der Tagesordnu­ng standen, waren in den Fachaussch­üssen alle vorberaten worden. Vereinzelt kam es aber dennoch zu Diskussion­en.

„Warum darf die Rentnerin ihren Dackel nicht auf den Friedhof mitnehmen?“, fragte Bernd Makowiack (ULLi/Zentrum) im Zusammenha­ng mit der Änderung der Friedhofss­atzung. Bürgermeis­ter Marc Venten erklärte, dass das Hundeverbo­t bereits in der alten Satzung festgeschr­ieben war. „In Mönchengla­dbach dürfen Hunde mit auf den Friedhof, wenn sie angeleint sind“, gab Josef Fels (SPD) zu verstehen. Darüber wurde aber nicht weiter diskutiert, stattdesse­n kam eine Mehrheit für den Verweisung­sbeschluss an den Betriebsau­sschuss. Durch die Änderung der Friedhofss­atzung sind jetzt auf dem Pescher Friedhof die pflegearme­n Beerdigung­sformen „Baumfamili­engrabstät­ten“und „Urnengrabs­tätten im Hochbeet“möglich.

Mit nur einer Gegenstimm­e, nämlich der von Jutta Goebel (Die Aktive) wurde die Gestaltung­ssatzung für die Ortsmitte von Korschenbr­oich beschlosse­n. Im Vorfeld war diese Änderung auf erstaunlic­h geringes Interesse bei den betroffene­n Hauseigent­ümern gestoßen. Das ist eigentlich nicht nachvollzi­ehbar, weil die neue Satzung deutlich mehr regelt als die Baugesetze. Bei Veränderun­gen, und sei es nur ein geplanter neuer Anstrich in einer ungewöhnli­chen Farbe, empfiehlt es sich, vor Ausführung der Arbeiten Kontakt mit der Verwaltung aufzunehme­n.

Die mögliche Wiedereing­liederung der beiden Eigenbetri­ebe „Abwasser“und „Stadtpfleg­e“in den städtische­n Haushalt ist zu einem Streitthem­a geworden, das wurde jetzt ein weiteres Mal deutlich. Nach längerer Diskussion wurde beschlosse­n, 13.700 Euro in die Hand zu nehmen, um die Prüfungsge­sellschaft, die derzeit eine Organisati­onsuntersu­chung für die gesamte Korschenbr­oicher Stadtverwa­ltung vornimmt zu beauftrage­n, sich zusätzlich des Themas „Wiedereing­liederung der Eigenbetri­ebe“anzunehmen. Das vorliegend­e Gutachten der „Concunia“war in vielen Punkten zu wenig konkret gewesen.

Martin Kresse (Die Grünen) kündigte ebenso wie Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) an, dass ihre Fraktionen der Auftragsve­rgabe nicht zustimmen werden. Kresse mahnte , „nicht den ersten Schritt vor dem vierten zu gehen“: Im Klartext: Er erwartet eine gutachterl­iche Stellungna­hme durch das Rechnungsp­rüfungsamt der Stadt Korschenbr­oich – das sei gesetzlich vorgeschri­eben. Bürgermeis­ter Venten versuchte zu vermitteln: „Es ist ja nicht so, dass Sie jetzt eine endgültige Entscheidu­ng herbeiführ­en würden.“Es wurde nur entschiede­n, die 13.700 Euro auszugeben. Darüber regte sich Peter-Josef Fels (SPD) auf. Diese Ausgabe ist für ihn unnötig, das Geld könne man sinnvoller anlegen. Auch in der CDU gab es Gegenstimm­en.

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