Warum Hunde nicht auf Friedhöfe dürfen
KORSCHENBROICH Der öffentliche Teil der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause dauerte nur rund eine Stunde, die Themen, die auf der Tagesordnung standen, waren in den Fachausschüssen alle vorberaten worden. Vereinzelt kam es aber dennoch zu Diskussionen.
„Warum darf die Rentnerin ihren Dackel nicht auf den Friedhof mitnehmen?“, fragte Bernd Makowiack (ULLi/Zentrum) im Zusammenhang mit der Änderung der Friedhofssatzung. Bürgermeister Marc Venten erklärte, dass das Hundeverbot bereits in der alten Satzung festgeschrieben war. „In Mönchengladbach dürfen Hunde mit auf den Friedhof, wenn sie angeleint sind“, gab Josef Fels (SPD) zu verstehen. Darüber wurde aber nicht weiter diskutiert, stattdessen kam eine Mehrheit für den Verweisungsbeschluss an den Betriebsausschuss. Durch die Änderung der Friedhofssatzung sind jetzt auf dem Pescher Friedhof die pflegearmen Beerdigungsformen „Baumfamiliengrabstätten“und „Urnengrabstätten im Hochbeet“möglich.
Mit nur einer Gegenstimme, nämlich der von Jutta Goebel (Die Aktive) wurde die Gestaltungssatzung für die Ortsmitte von Korschenbroich beschlossen. Im Vorfeld war diese Änderung auf erstaunlich geringes Interesse bei den betroffenen Hauseigentümern gestoßen. Das ist eigentlich nicht nachvollziehbar, weil die neue Satzung deutlich mehr regelt als die Baugesetze. Bei Veränderungen, und sei es nur ein geplanter neuer Anstrich in einer ungewöhnlichen Farbe, empfiehlt es sich, vor Ausführung der Arbeiten Kontakt mit der Verwaltung aufzunehmen.
Die mögliche Wiedereingliederung der beiden Eigenbetriebe „Abwasser“und „Stadtpflege“in den städtischen Haushalt ist zu einem Streitthema geworden, das wurde jetzt ein weiteres Mal deutlich. Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, 13.700 Euro in die Hand zu nehmen, um die Prüfungsgesellschaft, die derzeit eine Organisationsuntersuchung für die gesamte Korschenbroicher Stadtverwaltung vornimmt zu beauftragen, sich zusätzlich des Themas „Wiedereingliederung der Eigenbetriebe“anzunehmen. Das vorliegende Gutachten der „Concunia“war in vielen Punkten zu wenig konkret gewesen.
Martin Kresse (Die Grünen) kündigte ebenso wie Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) an, dass ihre Fraktionen der Auftragsvergabe nicht zustimmen werden. Kresse mahnte , „nicht den ersten Schritt vor dem vierten zu gehen“: Im Klartext: Er erwartet eine gutachterliche Stellungnahme durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Korschenbroich – das sei gesetzlich vorgeschrieben. Bürgermeister Venten versuchte zu vermitteln: „Es ist ja nicht so, dass Sie jetzt eine endgültige Entscheidung herbeiführen würden.“Es wurde nur entschieden, die 13.700 Euro auszugeben. Darüber regte sich Peter-Josef Fels (SPD) auf. Diese Ausgabe ist für ihn unnötig, das Geld könne man sinnvoller anlegen. Auch in der CDU gab es Gegenstimmen.