Borussias doppelter Frühstart in Lübeck
Borussia steigert die Stärke ihrer Testspielgegner in der Vorbereitung sukzessive. Als Vierter des Vorjahres in der Regionalliga Nord war der VfB Lübeck zum Einstieg am Freitag nominell der unterklassigste. Für Trainer Dieter Hecking wird der Sieg nur ein Teil der Zielsetzung gewesen sein. Den bescherten ihm seine Spieler an alter Wirkungsstätte. Borussia gewann 2:0.
Abgesehen vom Ergebnis ging es im Norden, wo am Samstag um 14 Uhr ein weiterer Test gegen den SC Weiche Flensburg ansteht (im Vorjahr Erster in der Regionalliga), um die Debütanten. Die hießen von Beginn an Keanan Bennetts, Andreas Poulsen – und 4-3-3. Das in zwei Trainingswochen einstudierte neue System kam erstmals zum Einsatz, mit einem alleinigen Sechser (Marcel Benger), zwei Achtern (Laszlo Bénes und Jonas Hofmann), zwei Außenstürmern (Keanan Bennetts und Patrick Herrmann) sowie Raffael im Zentrum. Sechs Startelf-Borussen waren nicht älter als 20 Jahre.
Zu bejubeln gab es schnell etwas: Bereits in der dritten Minute setzte sich Raffael auf rechts durch, Bénes verpasste noch seine Flanke, doch Bennetts sorgte mit seinem Premierentor für die Führung. Borussia ließ den Ball zirkulieren, spielte viel über die Flügel, ging dezent ins Gegenpressing – ein Spektakel war es jedoch nicht. Poulsen hätte beinahe erhöht per Schlenzer mit rechts, und nach einer Ecke fiel um ein Haar ein Eigentor zugunsten Borussias. In der ersten Hälfte kam Lübeck dem Ausgleich nur einmal ganz nah, als Sven Mende von der Strafraumgrenze den Pfosten traf.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Hecking seine Feldspieler einmal komplett durch. Wieder waren die Fohlen früh dran: In der
47. Minute traf Christoph Kramer nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Ibrahima Traoré. Kurz darauf wurde Torben Müsel, nun Mittelstürmer, wohl zu Unrecht das 3:0 wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Gladbach kam mehrmals gut hinter die Lübecker Abwehr, Mandela Egbo fehlten bei einem Vorstoß nur wenige Zentimeter, gleiches galt für Traoré. In der Schlussphase tat sich nicht mehr viel. Borussia fuhr letztendlich einen nicht allzu deutlichen, aber ungefährdeten und verdienten Sieg ein.