Rheinische Post Erkelenz

Kohlschrei­ber rettet dem GHTC das Remis

Der Spitzenspi­eler holt zwei Punkte beim 3:3 gegen den TC Weinheim bei der Heimpremie­re in dieser Saison.

- VON GEORG AMEND

TENNIS Viel besser können die Vorzeichen einer Heimpremie­re nicht sein. Beim ersten Bundesliga­spiel „An den Holter Sportstätt­en“scheint durchgehen­d die Sonne bei knapp 30 Grad, Hunderte Zuschauer kommen vorbei, und der Gladbacher HTC hat mit drei Top-50-Spielern, angeführt von der deutschen Nummer zwei Philipp Kohlschrei­ber, das „vom Papier her beste Team aller Zeiten“am Start, wie Teamchef Henrik Schmidt vorab gesagt hat. Und dann sieht es um 12.06 Uhr ganz bitter aus für die Hausherren: Nachdem Schmidt wenige Minuten zuvor dem TC Weinheim bereits zur 1:0-Führung durch Luca Vanni gegen Marton Fucsovics hat gratuliere­n müssen, verwandelt auch Thomas Fabbiano seinen zweiten Matchball zum Sieg über Albert Ramos-Viñolas. Nach zwei Spielen liegt der GHTC 0:2 zurück, die erste Saisonnied­erlage droht.

Um 12.17 Uhr bahnt sich Kohlschrei­ber seinen Weg durch die Zuschauer. Der Publikumsl­iebling bekommt es mit dem Australier John Millman zu tun. „Das ist ein Spiel der Nummer 27 gegen die Nummer 56 der Welt. Da kann jeder gewinnen“, sagt Schmidt ein wenig bang. Die Sorge erweist sich als unbegründe­t, Kohlschrei­ber lässt früh seine ganze Klasse aufblitzen, nimmt Millman bereits dessen zweiten Aufschlag ab und geht 2:1 in Führung.

Der Augsburger steht bei den Aufschläge­n seines Kontrahent­en weit hinter der Grundlinie, schießt dann aber jedes Mal nach vorne, wenn der Ball auf dem Boden auftrifft und bringt ihn aggressiv und druckvoll

TENNIS

zurück. Sein eigenes zweites Aufschlags­piel bringt Kohlschrei­ber problemlos zum 3:1 durch, im nächsten Spiel liegt er zwar 15:40 hinten, zeigt da aber wieder sein ganzes Können: Seinen tollen Stop kann Millman nicht zurück über das Netz bringen, und der Australier scheint danach aus dem Rhythmus – zwei einfache Fehler und ein

(RP) Nach nur einem Jahr ist der Ersten Mannschaft der Herren 65 des TC Rheindahle­n der Wiederaufs­tieg in die Bezirkslig­a des Tennisverb­andes Niederrhei­n gelungen. Trotz mühsamen Starts konnten die Rheindahle­ner ungeschlag­en den ersten Platz in ihrer Gruppe belegen. Im Mannschaft­sfoto von links stehend: Rolf Wolters, Udo Kämmerling, Hans Weyers, Uwe Keller, Hans Willi Wilczopols­ki sowie vorn kniend: Harald Winter (Mannschaft­sführer) und Lewin Franke. Doppelfehl­er bringen das nächste Break, das 4:1 ist für Kohlschrei­ber die Basis für den klaren 6:1-Satzgewinn. Im zweiten Durchgang geht es enger zu, aber der deutsche Spitzenspi­eler behält die Nerven und gewinnt 7:5. Auch auf dem Platz nebenan ist es eine Nervenschl­acht geworden: Nachdem Aleksandr Nedovyesov den ersten Satz noch klar gegen Moritz Baumann gewonnen hatte, gleicht der Weinheimer im zweiten Durchgang aus – im MatchTie-Break gewinnt Nedovyesov und hält so die Hoffnung der Gladbacher auf einen Heimsieg am Leben.

So muss die Entscheidu­ng in den Doppeln fallen, Schmidt verzichtet bei der Aufstellun­g auf die beiden Spieler, die ihr Einzel verloren

hatten, bringt dafür Roman Jebavy und Adrian Menendez auf die Plätze. Letzterer muss sich mit Nedovyesov gegen das ungleiche italienisc­he Duo der Gäste behaupten: Der Aufschlagr­iese Vanni (1,98 Meter), der Fucsovics kaum ins Spiel hatte kommen lassen, bildet mit dem 25 Zentimeter kleineren Kraftpaket Fabbiano, der Ramos-Vinolas auch mit seinem Tempo beeindruck­t hatte, das Weinheimer Doppel. Und das zeigt dem der Hausherren auch recht schnell die Grenzen auf, beim 2:6, 3:6 gibt es für die Gladbacher nicht viel zu holen. Damit ist klar: Es liegt nun an Kohlschrei­ber/Jebavy wenigstens einen Punkt bei der Heimpremie­re zu behalten. Und das gelingt dem Duo nach großem Kampf im Match-Tie-Break. „Wir waren heute näher an einem 2:4 als an einem 3:3. Daher feiern wir das Remis wie einen Sieg“, sagt Schmidt, und ergänzt über seine Nummer eins: „Nachdem Kohlschrei­ber den ganzen Tag Autogramme geschriebe­n und Fotos mit Kindern gemacht hat, hat er noch so unfassbar gespielt. Er ist echt eine Granate.“

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FOTO: DIETER WIECHMANN Gladbachs Ungar Marton Fucsovics hatte gegen den TC Weinheim oft Mühe, an die knallharte­n Aufschläge seines Gegenübers Luca Vanni zu kommen.
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