Prozess: Wie viel Drogen passen in das Versteck?
(eva) Im Prozess wegen Drogenschmuggels vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts wird Boro K. wird vorgeworfen, 16 Kilogramm Kokain von den Niederlanden in einem Versteck unterhalb der Sitzbank seines Autos nach Deutschland gebracht zu haben. Polizeibeamte stoppten ihn an der A61 in Höhe der Abfahrt Rheydt. Ein Wirkstoffgutachten, das die Kammer verlas, wies die in dem Wagen des Angeklagten versteckten zu vierzehn Platten gepressten Pulvers als Kokain mit einem Gehalt von 81,6 Prozent aus. Die Wirkstoffmenge habe über 11.000 Gramm ergeben.
Wie die Kammer weiterhin mitteilte, sorgen derzeit Landeskriminalamt sowie Zoll dafür, dass das Drogenversteck exakt vermessen wird. Grund für diese Recherche ist, dass sich das Strafmaß bei Drogenkurierfahrten an Art sowie Menge der eingeführten Betäubungsmittel bemisst. Ebenso wird zwischen weichen Drogen wie Marihuana und harten wie Kokain unterschieden. Laut Aussage des Angeklagten sei dieser davon ausgegangen, „lediglich“Marihuana zu transportieren. Vom Kokainfund sei er überrascht worden. Falls die Kammer keinen Nachweis darüber erbringen kann, dass K. in Kenntnis des Kokainschmuggels war, muss sie den Angaben des Angeklagten folgen. Dann würde es sich um eine fahrlässige Kokain-Einfuhr handeln. Die Vermessung des Verstecks soll Aufschluss über die Marihuana-Menge geben, die konzentriert in dieses Versteck passt. Mithilfe der ermittelten Volumenangaben soll dann die genaue Menge sowie den entsprechenden Konzentrationsgehalt des angeblich anstelle des Kokains illegal eingeführten Marihuanas ergeben. Der Prozess wird fortgesetzt.