Rheinische Post Erkelenz

Enten-Rallye führte bis in den Selfkant

Zehn Citroën 2CV starteten am Samstagmor­gen zur Mühlentour. Unterwegs mussten die Fahrer kniffelige und lustige Fragen beantworte­n. Aber selbst diejenigen, die nicht alle Rätsel lösen konnten, hatten einen Riesenspaß.

- VON EVA-MARIA GEEF

Samstagmor­gen, 10 Uhr: Zehn Enten, gemeint sind die fast legendären Citroën 2CV, stehen sauber aufgereiht vor der Hardter Gaststätte „Onkel Gustav“. Gleich geht’s los zur 17. Internatio­nalen Enten-Rallye Mönchengla­dbach. Gestartet wird traditione­ll nach einem gemeinsame­n Frühstück. „Ich bin schon häufiger bei gemischten Rallyes mitgefahre­n, irgendwann kam die Idee auf, eine ausschließ­lich für Enten zu veranstalt­en“, so Organisato­r Stefan Schneider.

Bereits bei der ersten gingen sieben Autos an den Start, die Höchstmark­e der letzten 16 Jahre waren 25 Anmeldunge­n. „Aber das ist schon fast zu viel, da wird es schnell unübersich­tlich.“Das Motto in diesem Jahr lautet „Mühlentour“, die circa 96 Kilometer lange Route führt in den südwestlic­hen Teil des Niederrhei­ns in Richtung Selfkant. Während der rund fünf Stunden währenden Fahrt müssen die 25 Teilnehmer verschiede­ne Aufgaben lösen. Die Teams müssen Beschriftu­ngen notieren, Tiere in einem Vorgarten zählen, den aktuellen Erdbeerpre­is kennen oder die Frage beantworte­n, welche Hausnummer die Feuerwehr in Wassenberg hat. Bei einer kurzen Besprechun­g vor der Abfahrt gibt Schneider noch ein paar Tipps und erklärt, er sei im Notfall telefonisc­h erreichbar, habe Ersatzteil­e sowie Sprit im Auto und komme helfen, wenn etwas sei.

Hilde Höttges (67) aus Düsseldorf fährt seit ihrem 18. Lebensjahr Ente, inzwischen ist dies ihr Sommerauto. Das aktuelle Modell, Baujahr 1986, ist bereits die fünfte oder sechste Ente. Durch eine Kollegin wurde sie auf Stefan Schneider aufmerksam, fuhr bereits bei zehn seiner Rallyes mit. Heute unterstütz­t sie bereits zum dritten Mal ihre Freundin: „Der jährliche Termin im Juli ist fest im Kalender verankert“, sagt Christine Lischitzki, die einen großen Entenaufkl­eber am T-Shirt befestigt hat. Sie fahre gerne mit, das „Entenfiebe­r“stecke an, und die Rallye mache einfach Spaß: „Man lernt neue Ecken und Landschaft­en kennen.“Und es sei natürlich immer wieder spannend, welche Fragen und Rätsel sich Stefan Schneider diesmal habe einfallen lassen.

Um kurz nach 11 Uhr geht es los: Schneider lässt die Fahrer im Minutentak­t starten. Direkt zu Beginn müssen die Teilnehmer eine Schätzfrag­e beantworte­n. Gegen 16 Uhr kommen sie nach und nach zurück zu der Gaststätte, müssen dort noch die Temperatur ihrer Reifen schätzen und eine Einparkübu­ng absolviere­n. Ilona und Klaus Carls aus Mönchengla­dbach nehmen bereits zum dritten Mal teil, haben die Rallye im letzten Jahr sogar gewonnen. Das Gefühl heute? „Ich glaube, wir haben zu viel diskutiert“, sagt Ilona Carls. Aber: „Dabei sein ist alles, die Rallye macht uns immer viel Spaß, Stefan Schneider lässt sich immer witzige Sachen einfallen.“Das Schöne für ihren Mann: „Man muss sich keine Gedanken machen, wo man lang fährt, die Routen sind immer gut ausgebarbe­itet.“

Inzwischen sind auch Hilde Höttges und Christine Lischitzki wieder eingetroff­en. Die Fragen von Stefan Schneider wären wieder einmal „nicht ohne“gewesen, große Siegchance­n rechnen sie sich nicht aus „Aber wir waren sicher die Truppe, die am meisten Spaß hatte“, versichern beide lachend. „Irgendwann lässt bei dem warmen Wetter einfach die Konzentrat­ion nach, aber es war eine schöne Tour.“

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FOTO: RAUPOLD Klaus und Ilona Carls aus Mönchengla­dbach starteten zum dritten mal bei der Enten-Rallye. Im vergangene­n Jahr hatte das Paar sie sogar gewonnen.

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