Rheinische Post Erkelenz

Big Al Capone beim Oldtimer-Treff

- VON DANIELA GEFGEN

Bei den „All American Days“von Schaffrath und Autosalon am Park kamen die US-Oldtimer so gut an, dass es eine Wiederholu­ng geben soll.

Oldtimer üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungs­kraft aus. So war es auch am Wochenende bei den „All American Days“, die vom Autosalon am Park und dem Möbelhaus Schaffrath gemeinsam veranstalt­et wurden. Natürlich gab es eine Reihe von Attraktion­en, wie die Hüpfburg, das Kinderschm­inken, oder Burger und Pulled Pork vom Grill. Die heimlichen Stars waren aber sicherlich die amerikanis­chen Oldtimer, die dieses Jahr erstmalig bei den „All American Days“mit viel Stolz und Begeisteru­ng von ihren Besitzern präsentier­t wurden.

Ein ganz besonderes Schmuckstü­ck hat Detlef Dässel (71) dabei. Nachdem er den Veranstalt­ungshinwei­s in der Zeitung entdeckt hatte, musste er nicht lange überlegen und ist mit seinem Packard 326 Convertibl­e von 1925 zu Schaffrath gefahren. „Dieser Wagen wird auch Big Al Capone genannt, weil es das Lieblingsg­efährt des Gangsters war“, erklärt Dässel. Rote, dicke Ledersitze, Wurzelholz und ein Grammophon im Kofferraum verraten, mit wie viel Stil die Menschen damals gereist sind. Dässel legt eine Polydor-Platte auf und das Lied „Sie hieß Mary-Ann“von Freddy Quinn erklingt. „Mit diesem Auto durften Sie 1928 zur Zeit der Weltwirtsc­haftskrise nicht mehr auf die Straße, es wurde bespuckt“, erzählt Dässel. Die Menschen waren wütend über den teuren Wagen, denn es kostete 4950 Dollar. Niemand konnte sich ihn leisten. Das berühmte Modell T von Ford, auch Tin Lizzie genannt, gab es schon für 248 Dollar. „So viel kostete nur der Zigarrenan­zünder im Packard“, weiß Dässel.

Sein Packard hat schon viel erlebt, er hat 2006 den Concours d‘Élégance bei den ersten Classic Days in Schloss Dyck gewonnen. Außerdem hat er die „2000 Kilometer durch Deutschlan­d“-Tour mit Start in Mönchengla­dbach mitgemacht. Gekauft hat ihn Dässel 2001 in Australien, da er zwar 1925 in den USA gebaut, aber dann nach Australien ausgeliefe­rt wurde.

Ulrich Hülswitt (38), Eventmanag­er vom Autosalon am Park, freut sich über solche Persönlich­keiten wie Detlef Dässel. „Das Besondere an den Oldtimern sind ihre Besitzer, weil sie die Geschichte des Fahrzeugs erzählen können und das erzeugt die großen Emotionen.“Nur die Besitzer kennen die Hintergrün­de zu den technische­n Besonderhe­iten, haben ihre Fahrzeuge teilweise selber restaurier­t. Da die Idee mit den Oldtimern bei den Besuchern so gut ankommt, verspricht Hülswitt: „Das machen wir ab jetzt jährlich.“

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FOTO: RAUPOLD Viele kamen mit ihren US-Oldtimern zu Schaffrath – wie Andy und Pitti Klöppner mit ihrem „Ford Mustang 347 cui Stroker“.

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