„Frieden suchen“und im Alltag verbreiten
Die Firmlinge der Pfarrei St. Marien in Wassenberg setzten sich kreativ mit dem Thema Frieden auseinander.
WASSENBERG Was ist Frieden? Wie können wir Frieden bekommen oder ihn verbreiten? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich die knapp 50 Firmlinge der Pfarrei St. Marien Wassenberg und stellten ihre unterschiedlichen Ergebnisse künstlerisch auf Leinwänden dar, die in einem Gottesdienst präsentiert wurden. In jedem Jahr setzen sich die jugendlichen Firmbewerber kreativ mit einem biblischen Aspekt auseinander, dieses Mal lautete das Thema – angelehnt an das Leitwort des Katholikentages in Münster im Mai – „Suche Frieden“.
„Frieden bedeutet schließlich mehr als kein Krieg“, erklärte Gemeindereferentin Eva Jessen, „es gibt auch in Deutschland Spannungen, ob in der Politik oder in Familien und der Schule.“Für die Firmlinge ist das Thema genau darum so aktuell: „Jeder kennt persönliche Konflikte, auch durch die Nachrichten rückt die Problematik in den Vordergrund.“Zusammen diskutierten die Jugendlichen die unterschiedlichen biblischen Dimensionen von Frieden – Frieden mit Gott, mit anderen und mit sich selbst – und überlegten sich, was für sie persönlich der Begriff Friede bedeutet. „In jeder Messe heißt es „Geht hin in Frieden“und dass Christen Frieden weitergeben sollen, „aber wirklich geklärt ist das Thema damit nicht“, sagte Jessen.
Pastor Thomas Wieners erklärte den Firmlingen Frieden zunächst als Prozess: „Um Frieden zu schaffen, muss man zuerst für Gerechtigkeit sorgen – das ist oft schwer, es kann aber schon im Kleinen anfangen, ob in einer Situation auf dem Schulhof oder überall sonst.“In dem kreativen Teil der Arbeit wurden den Firmlingen alle Möglichkeiten offengelassen, das Thema auf den Leinwänden widerzuspiegeln: In einer Gruppenarbeit haben sich einige Jugendliche mit den Weltreligionen befasst und machten so auf Toleranz und Vielfalt aufmerksam, andere stellten friedvolle Landschaften dar oder malten die Flaggen aller Länder der Welt auf. Besonders oft wurde das Motiv der weißen Taube gewählt. „Das finde ich besonders schön, dieses Symbol bildet ja nicht nur die Friedensbewegung ab, sondern lässt sich auch auf das christliche Zeichen des Heiligen Geistes zurückführen“, fasste Jütten zusammen.
Die kreative Methode wurde von den Jugendlichen gut aufgenommen, beim Malen gebe es schließlich kein Richtig oder Falsch: Durch die jährliche kreative Aufgabe soll so ein Impuls gegeben und das selbstständige Denken geübt werden. „Darum geht es doch am Ende: Die Jugendlichen sollen die Ideen von hier mit in den Alltag nehmen“, sagte Jütten.