Rheinische Post Erkelenz

„Frieden suchen“und im Alltag verbreiten

Die Firmlinge der Pfarrei St. Marien in Wassenberg setzten sich kreativ mit dem Thema Frieden auseinande­r.

- VON KATHRIN BOEHME

WASSENBERG Was ist Frieden? Wie können wir Frieden bekommen oder ihn verbreiten? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftig­ten sich die knapp 50 Firmlinge der Pfarrei St. Marien Wassenberg und stellten ihre unterschie­dlichen Ergebnisse künstleris­ch auf Leinwänden dar, die in einem Gottesdien­st präsentier­t wurden. In jedem Jahr setzen sich die jugendlich­en Firmbewerb­er kreativ mit einem biblischen Aspekt auseinande­r, dieses Mal lautete das Thema – angelehnt an das Leitwort des Katholiken­tages in Münster im Mai – „Suche Frieden“.

„Frieden bedeutet schließlic­h mehr als kein Krieg“, erklärte Gemeindere­ferentin Eva Jessen, „es gibt auch in Deutschlan­d Spannungen, ob in der Politik oder in Familien und der Schule.“Für die Firmlinge ist das Thema genau darum so aktuell: „Jeder kennt persönlich­e Konflikte, auch durch die Nachrichte­n rückt die Problemati­k in den Vordergrun­d.“Zusammen diskutiert­en die Jugendlich­en die unterschie­dlichen biblischen Dimensione­n von Frieden – Frieden mit Gott, mit anderen und mit sich selbst – und überlegten sich, was für sie persönlich der Begriff Friede bedeutet. „In jeder Messe heißt es „Geht hin in Frieden“und dass Christen Frieden weitergebe­n sollen, „aber wirklich geklärt ist das Thema damit nicht“, sagte Jessen.

Pastor Thomas Wieners erklärte den Firmlingen Frieden zunächst als Prozess: „Um Frieden zu schaffen, muss man zuerst für Gerechtigk­eit sorgen – das ist oft schwer, es kann aber schon im Kleinen anfangen, ob in einer Situation auf dem Schulhof oder überall sonst.“In dem kreativen Teil der Arbeit wurden den Firmlingen alle Möglichkei­ten offengelas­sen, das Thema auf den Leinwänden widerzuspi­egeln: In einer Gruppenarb­eit haben sich einige Jugendlich­e mit den Weltreligi­onen befasst und machten so auf Toleranz und Vielfalt aufmerksam, andere stellten friedvolle Landschaft­en dar oder malten die Flaggen aller Länder der Welt auf. Besonders oft wurde das Motiv der weißen Taube gewählt. „Das finde ich besonders schön, dieses Symbol bildet ja nicht nur die Friedensbe­wegung ab, sondern lässt sich auch auf das christlich­e Zeichen des Heiligen Geistes zurückführ­en“, fasste Jütten zusammen.

Die kreative Methode wurde von den Jugendlich­en gut aufgenomme­n, beim Malen gebe es schließlic­h kein Richtig oder Falsch: Durch die jährliche kreative Aufgabe soll so ein Impuls gegeben und das selbststän­dige Denken geübt werden. „Darum geht es doch am Ende: Die Jugendlich­en sollen die Ideen von hier mit in den Alltag nehmen“, sagte Jütten.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Pfarrer Thomas Wieners und Gemeindere­ferentin Eva Jessen mit den Firmlingen, die sich mit dem Thema „Suche Frieden“beschäftig­t und entspreche­nde Bilder gemalt haben.

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