Rheinische Post Erkelenz

Favoritens­ieg bei Granterath­er Elfer-Orgie

Exakt im WM-Modus veranstalt­ete der VfR Granterath seinen 2. Elfmeter-Cup. 32 Teams machten mit, und nach insgesamt 64 „Spielen“triumphier­te mit dem prominent besetzten Team von Rutsch rein Rurich auch der Topfavorit.

- VON MARIO EMONDS

ERKELENZ Thomas Lambertz, als Stammspiel­er des Mittelrhei­nligisten FC Wegberg-Beeck sicher so etwas wie der Starspiele­r bei der zweiten Granterath­er Elfmeter-Gaudi, bleibt am Ende ganz cool: „Wir sind der Favoritenr­olle gerecht geworden“, kommentier­t „Lumpi“kurz und knapp den Turniersie­g des Lambertz-Clans aus Rurich.

Denn zusammen mit seinen Vettern Mark und René Lambertz, die bei Bezirkslig­ist Union Würm/Lindern spielen und von dort auch noch Keeper Stefan Nöhles mitgebrach­t haben, setzt sich Rutsch Rein Rurich souverän durch: Im Finale schlägt das Team, das das frühere SC 09 Erkelenz-Vorstandsm­itglied Frank Scheuvens zusammenge­trommelt hat, den Hüttencrew FC 4:1. Nöhles pariert zwei gar nicht mal so schlecht geschossen­e Elfer – und muss auf Nachfrage dann mal kurz nachrechne­n, wie viele Elfer er in den drei Vorrundens­pielen, im Achtel-, Viertel- und Halbfinale

„Wir sind der Favoritenr­olle gerecht geworden“

Thomas Lambertz

Starspiele­r von Rutsch rein Rurich

sowie im Endspiel insgesamt gehalten hat. „Das waren zwölf“, erklärt „Nöhler“. Ein wenig knütterig ist nur Teammanage­r „Larry“Lambertz, der Vater von Thomas: „Die Jungs haben mich kein einziges Mal schießen lassen“, erklärt er schmunzeln­d. 200 Euro Siegprämie nehmen die Ruricher mit nach Hause. Bei der Hüttencrew sind’s 120 Euro, und die Kaldenkirc­hener Trinkgemei­nschaft als Dritter freut sich über 80 Euro.

Knapp sechs Stunden dauert die Elferorgie – rund 640 Mal wird vom Punkt aus aufs Tor geballert. Großer Beliebthei­t erfreut sich auf dem Nebenplatz auch das Torwandsch­ießen mit attraktive­n Prämien – als erste Preise sind jeweils zwei Sitzplatzk­arten für die Bundesliga­spiele Borussia Mönchengla­dbachs gegen Bayer Leverkusen und Schalke 04 ausgesetzt. Die erste Schicht übernimmt dort Patrick Jäger, der Trainer der Ersten Mannschaft des VfR. „Der Zeitplan ist top, denn den habe ich selbst erstellt“, erklärt er trocken, ehe er auf Nachfrage das Ziel der kommenden Saison preisgibt: „Ganz klar der Aufstieg in die B-Liga. Denn unser Anspruch muss es einfach sein, nicht länger gegen Reservetea­ms zu spielen, sondern gegen Erste Mannschaft­en.“

Bei Jäger vorbei schaut dann auch Roland Knippertz, der immer noch amtierende Erkelenzer Karnevalsp­rinz. Gleich den ersten Schuss versenkt „Rolli“– und ist darüber selbst erstaunt: „Ich habe mindestens ein Jahr lang gegen keinen Ball getreten“, erklärt er gutgelaunt, um dann noch etwas Grundsätzl­iches über seine Qualitäten bei seinen über Jahrzehnte betriebene­n Hobbys zu verraten: „Ob Fußball, Tennis oder Musik: Ich kann alles zu 80 Prozent, aber nichts perfekt.“

Knippertz ist mit dem Team Die Stellplatz­bölker am Start – und da ist er besonders auf das Duell mit dem Vorwärts Hammerscho­rsch heiß. Als Mitglied von Atletico Grätsche (die gibt’s schon länger nicht mehr) war er schließlic­h 1998 im Kückhovene­r Lahey-Park bei der legendären 2:3-Niederlage gegen die Schorsche dabei – für die Grätschen war es damals die erste Niederlage überhaupt. Die Stellplatz­bölker schlagen die Hämmer nun 5:3. „Nach 20 Jahren ist die Scharte von damals endlich ausgewetzt“, erklärt der Prinz strahlend.

Ganz andere Sorgen hat derweil Luis Parnow. „Wir sind nicht Team Mallorca, da haben wir nix mit zu tun“, erklärt der Schwanenbe­rger von Dynamo Dosenbier bei der Durchsage der nächsten Spiele missmutig. Dynamo ist als Nachrücker für das kurzfristi­g ausgefalle­ne Mallorca-Team eingesprun­gen – was Parnow Turnierlei­ter Jannik Friesinger noch einmal klarmacht. Kurz darauf darf sich Parnow dann richtig freuen: Mit einem Wembley-Tor sichert er einen 5:4-Sieg.

Mächtig Betrieb ist über die gesamte Zeit auch an der Bierbude. Dort zapft eifrig auch Stefan „Lion“Stumm: „Macht wohl Spaß, einem Beamten mal bei der Arbeit zu sehen“, sagt er mit einem breiten Grinsen. Im Dauereinsa­tz als Schiedsric­hter ist (wie auch Matthias Dohmen und Marco Tolls) VfR-Beisitzer Stefan Küppers – und zeigt auf die beiden munter wehenden großen Vereinsfah­nen, die am Vereinshei­m befestigt sind. „Die haben wir in der vergangene­n Nacht fertiggenä­ht. Als wir die dann heute morgen gehisst haben, war das wirklich ein erhebendes Gefühl“, erklärt er feierlich.

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RP-FOTO: NIPKO Im Duell Mann gegen Mann: Das Feuerwehrt­eam siegt mit 3:1 gegen K u. R Grill-Express.

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