Rheinische Post Erkelenz

28.000 Anträge auf Familienna­chzug

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Ab dem 1. August dürfen auch subsidiär geschützte Flüchtling­e Angehörige nachholen.

BERLIN (qua) Der 1. August ist für Flüchtling­e mit einem nur eingeschrä­nkten Schutzstat­us ein wichtiges Datum. Ab diesem Stichtag dürfen sie wieder Familienan­gehörige nach Deutschlan­d holen. Allein den Botschafte­n rund um Syrien, also in der Türkei, in Jordanien, im Libanon und im Nordirak, liegen nach Angaben des Auswärtige­n Amts dafür bereits 28.000 Terminwüns­che von Flüchtling­en vor.

Es werden nicht alle auf einmal kommen können. Union und SPD haben sich darauf geeinigt, dass pro Monat höchstens 1000 Angehörige von subsidiär geschützte­n Flüchtling­en nach Deutschlan­d einreisen dürfen.

Den Schutzstat­us subsidiär erhalten jene Flüchtling­e, die weder nach dem Asylgesetz noch nach der Genfer Flüchtling­skonventio­n einen Schutzstat­us bekommen können. Wenn sie dennoch nachweisen können, dass ihnen in ihrer Heimat Tod, Folter oder andere unmenschli­che Behandlung droht, erhalten sie diesen eingeschrä­nkten Schutzstat­us, der zunächst auf ein Jahr, nach Verlängeru­ng jeweils auf zwei Jahre, begrenzt wird. Nach fünf Jahren ist ein Daueraufen­thalt möglich.

Für die nur subsidiär geschützte­n Flüchtling­e war der Familienna­chzug im März 2016 zunächst für zwei Jahre ausgesetzt worden. In der Phase der Regierungs­bildung einigten sich Union und SPD, diese Regelung bis Ende Juli 2018 zu verlängern und bis dahin ein Gesetz zu schaffen, das den Nachzug von Angehörige­n dieser Gruppe regelt. Als Familie nach Deutschlan­d nachziehen dürfen Ehepartner und Kinder. Minderjähr­ige können Eltern und Geschwiste­r nachholen.

Der Familienna­chzug für Flüchtling­e mit einem regulären Schutzstat­us läuft derweil weiter. Im ersten Halbjahr wurden für Angehörige von Flüchtling­en aus Syrien, Irak, Afghanista­n, Iran, Eritrea und Jemen nach Angaben des Auswärtige­n Amts 18.451 Visa erteilt. Das sind weniger als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Seinerzeit kamen aus diesen Ländern 31.247 Menschen im Rahmen des Familienna­chzugs. Insgesamt kamen im Rahmen des Familienna­chzugs im vergangene­n Jahr aus den betroffene­n Ländern 54.307 Menschen.

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