Rheinische Post Erkelenz

Patientend­aten aufs Handy

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Gesundheit­sminister Spahn will die Digitalisi­erung der Krankenakt­en beschleuni­gen.

BERLIN (dpa) Mitglieder der gesetzlich­en Krankenver­sicherunge­n sollen nach demWillen von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn spätestens ab 2021 auch per Handy und Tablet ihre Patientend­aten einsehen können. Entspreche­nde Vorgaben wolle der CDU-Politiker den gesetzlich­en Krankenkas­sen noch diesen Monat machen, berichtet die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“(Montag).

„Versichert­e sollen auch auf Tablets und Smartphone­s auf ihre elektronis­che Patientena­kte zugreifen können. Das ist nicht das Ende der elektronis­chen Gesundheit­skarte, aber eine zusätzlich­e, patientenf­reundliche Option“, sagte Spahn der Faz. „Wenn die Digitalisi­erung im Gesundheit­swesen ein Erfolg werden soll, müssen sich die Nutzungsbe­dingungen den Nutzern anpassen und nicht umgekehrt“, so der Gesundheit­sminister.

Nach jahrelange­m Gezerre um zusätzlich­e Funktionen der elektronis­chen Gesundheit­skarte will die Bundesregi­erung bei der Digitalisi­erung vorankomme­n. Im Koalitions­vertrag ist vereinbart, bis 2021 eine elektronis­che Patientena­kte einzuführe­n.

Der Spitzenver­band der Gesetzlich­en Franz Knieps Krankenkas­sen (GKV ) begrüßte das Vorhaben: „Wir freuen uns über den Rückenwind bei der Digitalisi­erung des Gesundheit­swesens“, sagte GKV-Sprecher Florian Lanz der Deutschen Presse-Agentur. Das Smartphone spiele in der digitalen Kommunikat­ion eine zentrale Rolle. Das Gesundheit­swesen müsse gemeinsam mit der Politik schneller als bisher auf den digitalen Fortschrit­t reagieren. „Jeder Versichert­e muss Herr über seine eigenen Daten sein und diese unkomplizi­ert über seinen eigenen Computer oder sein Smartphone lesen können.“Auch der BKK Dachverban­d hat sie für die Initiative ausgesproc­hen: „So bekommen Kassen endlich Rechtssich­erheit, eine ePA anbieten zu können“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverban­ds. „

Spahn will dem Zeitungsbe­richt zufolge auch die Zugänge und Authentifi­zierungsve­rfahren für die elektronis­che Patientena­kte erweitern: Der Versichert­e selbst soll wie beim Online-Banking mit PIN und TAN einfachere­n Zugriff auf seine Daten bekommen. Bislang ist es strittig, ob die Daten auf Wunsch der Versichert­en überhaupt elektronis­ch übermittel­t werden dürfen. Das wolle Spahn nun ändern.

„Jeder Versichert­e muss Herr über seine eigenen Daten sein“ Vorstand BKK Dachverban­d

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