Rheinische Post Erkelenz

Ehning siegt im Großen Preis

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Für den 44-Jährigen ist es der zweite Triumph nach 2006.

AACHEN (dpa/sid) Marcus Ehning kämpfte nach dem Sieg sichtlich mit den Tränen. Der 44 Jahre alte Springreit­er feierte den Triumph beim Großen Preis von Aachen mit einiger Verzögerun­g. „Ich kann das noch gar nicht richtig glauben“, sagte der 44-Jährige am Sonntag: „In Aachen zu gewinnen, das ist einfach unglaublic­h.“Ehning setzte sich am Sonntag mit Pret A Tout dank des schnellste­n Stechens durch. Bereits 2006 hatte er beim Höhepunkt des größten Reitturnie­rs der Welt gewonnen, damals mit Küchengirl. Auf Platz zwei kam die Portugiesi­n Luciana Diniz mit Fit For Fun.

„Mein Pferd ist extrem schnell“, sagte der Profi aus Borken über seinen Wallach. „Die zweite Runde lief traumhaft und das Stechen auch.“Ehning erlebte eine extrem erfolgreic­he Woche in Aachen mit Top-Platzierun­gen in den beiden wichtigste­n Prüfungen des wichtigste­n Turniers der Welt. Am Donnerstag führte der Routinier das junge deutsche Nationalte­am mit zwei Debütantin­nen zum Sieg – und drei Tage später gelangen Ehning im Großen Preis drei fehlerfrei­e Runden mit seinem 15 Jahre alten Wallach.

Insgesamt drei deutsche Reiter erreichten die zweite Runde der besten 18. Philipp Weishaupt aus Riesenback kam mit dem Hengst Convall auf Rang neun. Elfter wurde Maurice Tebbel aus Emsbüren mit dem Hengst Chaccos‘ Son. „Das ist stark“, kommentier­te Bundestrai­ner Otto Becker die Bilanz. „Vor allem die Art und Weise, wie sie auf allerhöchs­tem Niveau geritten sind, war überzeugen­d.“

„Voll angreifen“, lautete das Motto von Weishaupt. Doch der Traum vom zweiten Sieg und vom großen Geld platzte. Der 33-Jährige aus dem Turniersta­ll von Ludger Beerbaum gewann vor zwei Jahren und hatte beim diesjährig­en CHIO auf einen Start in der Nationalma­nnschaft verzichtet, um sich auf den Großen Preis vorzuberei­ten. Als Sieger des Turniers im kanadische­n Spruce Meadows hätte Weishaupt mit einem Sieg am Sonntag eine Zusatzpräm­ie von einer Viertelmil­lion Euro kassiert. Doch ein Abwurf mit Convall in der zweiten Runde ließ den riskanten Plan scheitern. „Das ist enttäusche­nd“, sagte der Reiter: „Platz neun ist nicht schlecht, aber auch sicher nicht das, was ich mir vorgenomme­n habe.“Der junge Maurice Tebbel scheiterte als letzter Reiter der zweiten Runde am letzten Sprung. Der 24-Jährige aus Emsbüren ritt mit Chaccos‘ Son am Ende auf Platz elf. „Das ist schade für ihn“, sagte der Bundestrai­ner.

Der Große Preis von Aachen ist Bestandtei­l der Grand-Slam-Serie, die außerdem noch im schweizeri­schen Genf und Spruce Meadows/ Kanada sowie seit 2018 auch in ‚s-Hertogenbo­sch/Niederland­e Station macht. Bei einem Erfolg in Aachen hätte Weishaupt eine Zusatzpräm­ie von 250.000 Euro gewinkt, da er im vergangene­n September beim Springen in Spruce Meadows gesiegt hatte.

Gewinnt ein Reiter drei dieser vier Springen nacheinand­er, erhält er eine Million Euro Preisgeld.

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FOTO: DPA Marcus Ehning auf Pret a Tout überspring­t das letzte Hindernis.

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