NRW-Stiftung hilft bei Sanierung der Brandts-Kapelle
Der Förderverein Stiftung Volksverein erhält bis zu 80.000 Euro. Im ersten Bauabschnitt sollen Dach und Fassade winterfest gemacht werden.
(isch) Bald kann der erste Bauabschnitt beginnen: Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung stellt dem Förderverein Stiftung Volksverein Mönchengladbach einen Zuschuss in Höhe von 80.000 Euro zur Verfügung. Mit dem Geld, weiteren Zuwendungen des Landes NRW und zahlreichen Spenden kann der Verein jetzt mit der Außenrestaurierung der Brandts-Kapelle beginnen. Den aktuellen Zuschuss beschloss jetzt der Vorstand der NRW-Stiftung unter Vorsitz des früheren NRW-Umweltministers und Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg. Als Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung wird die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner die Zusage demnächst persönlich überbringen.
Die Brandts-Kapelle „Zum heiligen Aloysius“ist benannt nach Franz Brandts, einem Gladbacher Unternehmer, der seit 1872 Halbwollgewebe produzieren ließ. Er setzte sich gemeinsam mit seinem Freund, dem Kaplan und Sozialethiker Franz Hitze, für die Rechte seiner Arbeitnehmer ein, errichtete Arbeiterwohnungen und initiierte eine Betriebskrankenkasse – sein Unternehmen galt als „Musterbetrieb“. 1889 baute er inmitten seines Textilbetriebs die stattliche Kapelle, die heute unter Denkmalschutz steht. Der Förderverein Stiftung Volksverein möchte das letzte bauliche Relikt der ehemaligen Textilfabrik erhalten und wieder instand setzen.
Feuchtigkeit hat die Kapelle bereits stark geschädigt. Die Brandts-Kapelle wird daher im ersten Bauabschnitt winterfest gemacht, die Fassade und das Dach werden saniert, um weitere Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. In einem zweiten Bauabschnitt soll im nächsten Jahr dann die Arbeiten im Innenraum fortgesetzt werden. Der Volksverein möchte das Bauwerk anschließend wieder vielfältig nutzen: In der Brandts-Kapelle finden neben Gottesdiensten auch Vorträge, Konzerte und Lesungen statt.
Die NRW-Stiftung hat in Mönchengladbach bereits den Innenausbau der Schriefersmühle unterstützt, außerdem half sie bei der Einrichtung der Heimatstube in Giesenkirchen und des Karnevalsmuseums im Alten Zeughaus an der Weiherstraße. Rund 3000 Natur- und Kulturprojekte konnte die NRW-Stiftung seit ihrer Gründung 1986 mit insgesamt etwa 265 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.