Rheinische Post Erkelenz

Tom Cruise wagt Fallschirm­sprung aus 7600 Meter Höhe

- VON HENNING BULKA

DÜSSELDORF Kinobesuch­er des neuen „Mission: Impossible“-Films bekommen einen ganz besonderen Stunt geboten, verspreche­n die Macher: einen HALO-Sprung aus großer Höhe, den Hauptdarst­eller Tom Cruise selbst durchführt. HALO steht für „High Altitude, Low Opening“, also einen Absprung aus großer Höhe und eine Öffnung des Fallschirm­s bei nur geringer Höhe über dem Boden. Das Verfahren kommt aus dem Militär. Der Absprung von Cruise erfolgte bei den Dreharbeit­en aus mehr als 7600 Metern Höhe, den Fallschirm öffnete er erst bei 600 Metern über dem Boden.

„Das ist schon sportlich“, sagt Helmut Bastuck, Geschäftsf­ührer beim Deutschen Fallschirm­sportverba­nd und selbst Lehrer für Sprünge. 600 Meter Öffnungshö­he seien zwar noch sicher, „aber definitiv zu risikoreic­h im Falle einer Störung“, erklärt Bastuck. „Auf dem Sprungplat­z würde dafür jeder Springer die gelbe Karte bekommen.“Normalerwe­ise würde der Fallschirm im zivilen Bereich bei etwa 900 bis 1000 Metern geöffnet. Der Reservesch­irm öffne bei moderner Ausrüstung auf 250 Metern.

Trotzdem zeigt sich der Fallschirm­lehrer wenig beeindruck­t davon, dass Tom Cruise den Sprung selbst gemacht hat, statt ein Double einspringe­nzulassen.„Dasistkein­e exorbitant hohe Leistung“, sagt Bastuck und spricht von einem „Marketinge­ffekt“, den die Macher des Films mit dem Sprung erreichen wollen. „HALO-Sprünge kommen aus dem Militär, werden aber auch im zivilen Bereich ausgeführt“, erklärt er. Zwar komme das eher selten vor. Das liege aber nicht daran, dass der Sprung so gefährlich ist, sondern an der Ausstattun­g. „Sie brauchen dafür eine Sauerstoff­maske und ein mit Turbinenan­trieb motorisier­tes Flugzeug“, sagt Bastuck. Daran mangele es zivilen Springern häufig.

Doch auch wenn der Fallschirm­lehrer den Stunt von Tom Cruise für nicht besonders spektakulä­r hält: Er gibt zu, dass bei so einem Sprung neben der niedrigen Öffnungshö­he noch eine andere Gefahr droht. „Ohne richtige Sauerstoff­versorgung kann es sein, dass man bewusstlos wird“, erklärt Bastuck. Die Filmemache­r erklären im Video, für den Stunt sei eigens eine spezielle Maske angefertig­t worden, die sowohl Requisite als auch Lebensvers­icherung sei. Und: In den 20 Minuten vor dem Sprung habe Cruise am Boden reinen Sauerstoff geatmet, um eine mögliche Mangelvers­orgung zu verhindern. (mit dpa.)

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FOTO: DPA Tom Cruise als Ethan Hunt kurz vor dem Fallschirm­sprung.

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