Spielermangel: Der 1. FC hat keine Reserve mehr
Nach dem Abstieg der nächste Rückschlag: Weil Spieler fehlen, wird die Zweite Mannschaft der Westender zurückgezogen.
FUSSBALL Was schon über einen längeren Zeitraum vermutet wurde ist nun amtlich: Der 1. FC Mönchengladbach hat seine Reserve aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Damit startet die Kreisliga A startet in die neue Spielzeit mit einer Mannschaft weniger. Somit steht schon vor dem Eröffnungsspiel der erste von drei Absteigern fest. Das ist nach dem Abstieg aus der Bezirksliga der nächste große Rückschlag für die Westender.
„Uns ist es leider nicht gelungen, trotz intensivster Bemühungen einen Trainer und eine spielfähige Mannschaft in der Kürze der Zeit zu bekommen“, erklärt die Vorsitzende Zeljka Neuss die Entscheidung des Traditionsklubs. „Wir bedauern diesen Schritt, der uns unheimlich schwer gefallen ist, sehr. Nun haben wir aber genügend Zeit, bis zur kommenden Saison wieder eine Reservemannschaft bilden zu können“, fügte sie an.
Erst gab die Auflösung der Dritten Mannschaft vor ein paar Jahren, und nun fällt bei den Westendern auch der Unterbau für die Landesliga-Vertretung weg. „Der Abstieg zuvor in die Kreisliga A ließ in Frage kommende Spieler hierfür leider abwandern, oft zu Vereinen in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes. Dieser Prozess ist nicht neu, seit einigen Jahren zieht sich dieser Wandel durch das Vereinsleben und erschwert ein stabiles Fundament für die 2.Mannschaft zu erhalten“, ließ die Vereinsvorsitzende in einer Pressemitteilung wissen.
Die vollen Ausmaße dieses Rückzuges für den Klub von der Luisenstraße sind derzeit nur schwer auszumachen. Klar ist bis hierhin: Es wird sicherlich einige Spielzeiten dauern, bis die Westender wieder ein Reserve-Team in der Bezirksliga vorweisen können. Sofern für die Saison 2019/20 wieder ein Reserve gemeldet würde, würde diese in der Kreisliga B neu anfangen. Und da muss man erst mal aufsteigen. In der Kreisliga nützt auch der klangvolle Namen nicht, und gerade gegen den 1. FC werden viele Gegner über ihr Limit gehen.
Für Benedict Weeks, den Trainer der Landesliga-Elf des FC, fällt durch den Rückzug der Zweiten Mannschaft ein möglicher Spieler-Pool weg. Eventuelle Alternativen oder Verstärkungen wären demnach nur extern zu bekommen, für die wiederum eine Ablösesumme gezahlt werden müsste. Doch Weeks will die Situation nicht überbewerten. Die letzten zwei Spielzeiten unterstützten seine Spieler die Reserve, und nicht umgekehrt. „Ich hätte mir gewünscht, dass es andersherum gelaufen wäre“, sagte der Trainer der Ersten im Gespräch mit unserer Redaktion. „Aber in der Chance liegt die Chance, für die Zukunft etwas Vernünftiges aufzubauen“, fügt der Trainer an.