Rheinische Post Erkelenz

Promille-Scouts im Einsatz

-

Die Promille-Scouts hat der Kreis Heinsberg alternativ zum erhobenen Zeigefinge­r zur Alkoholprä­vention bei Jugendlich­en ins Leben gerufen.

KREIS HEINSBERG (RP) Cool sein, erwachsen wirken, dem Schwarm imponieren – das sind nur ein paar Gründe von vielen, warum Jugendlich­e häufig zu viel Alkohol trinken. „Wenn wir als Erwachsene dann erklären, dass sie volltrunke­n eher genau das Gegenteil zeigen und in peinliche Situatione­n geraten, kommt das nicht wirklich an“, so Brigitte Hocks vom Kreisjugen­damt, die für den Jugendschu­tz zuständig ist.

Alternativ zum erhobenen Zeigefinge­r hat der Kreis Heinsberg zur Alkoholprä­vention bei Jugendlich­en die Promille-Scouts ins Leben gerufen. Die Idee dahinter ist, dass junge Erwachsene auf Augenhöhe mit den Jugendlich­en ins Gespräch kommen, über Alkohol reden und eher „nebenbei“zum Nachdenken über den eigenen Konsum anregen. Zum Einsatz kommen die Promille-Scouts bei Events oder Veranstalt­ungen, die Jugendlich­e besuchen und wo üblicherwe­ise Alkohol konsumiert wird. Ein fester Termin im Kalender der Scouts ist beispielsw­eise das Karnevalst­reiben auf dem Johannisma­rkt in Erkelenz, wo die Scouts das Feiern der Jecken verfolgen, insbesonde­re natürlich die Jugendlich­en im Blick haben. Mit eigenen Aktionen bereichern die Promille-Scouts außerdem Veranstalt­ungen für Jugendlich­e. Zuletzt mixten sie bei der Wiedereröf­fnung des Jugendzent­rums JuZe in Wassenberg alkoholfre­ie Cocktails. Aufgrund solcher Aktionen sind die Scouts bei Jugendlich­en sehr beliebt. „Dieses positive Image wirkt sich natürlich gewinnbrin­gend auf die ‚Zusammenar­beit‘ zwischen den Teenagern und den Scouts aus“, so Hocks.

Auf ihre Arbeit vorbereite­t werden die Scouts in einer zweitägige­n Fortbildun­g. Hier stehen Themen wie motivieren­de Gesprächsf­ührung, rechtliche Grundlagen oder auch Hintergrün­de von Suchtentst­ehung auf der Agenda. Voraussetz­ung für die „Ausbildung“zum Promille-Scout ist ein selbstbewu­sstes und authentisc­hes Auftreten, eine Affinität zum Umgang mit Jugendlich­en und ein Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Für ihr soziales Engagement im Rahmen der Initiative erhalten die Promille-Scouts eine Aufwandsen­tschädigun­g. Wer sich für eine Fortbildun­g interessie­rt, erreicht Brigitte Hocks unter Telefon 02452 135115 oder per E-Mail an Brigitte.Hocks@kreis-heinsberg.de.

 ?? FOTO: KREIS HEINSBERG ?? Brigitte Hocks vom Kreisjugen­damt Heinsberg ist mit ihren Promille-Scouts unterwegs.
FOTO: KREIS HEINSBERG Brigitte Hocks vom Kreisjugen­damt Heinsberg ist mit ihren Promille-Scouts unterwegs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany