Rheinische Post Erkelenz

Tanztruppe plant Umzug und neue Revue

Die Musicalsch­ule „Power Stage“ist aus dem alten Kloster Wegberg ausgezogen. Gabi Lufen sucht für die Proben jetzt neue Räume.

- VON DANIELA GIESS

WEGBERG Sie treffen sich einfach trotzdem weiter. Um fit zu bleiben. Und weil sie sich gut verstehen. Als Gabi Lufen Anfang 2014 an Krebs erkrankte, entschloss sie sich schweren Herzens, ihre Musicalsch­ule „Power Stage“aufzugeben. Rund 300 Quadratmet­er im ehemaligen Kloster. Jetzt sucht die quirlige Powerfrau (57), die aus Rath-Anhoven stammt und heute in Arsbeck zu Hause ist, dringend neue Räumlichke­iten.

In ihrer gemütlich eingericht­eten Erdgeschos­swohnung mit großem Garten geht es zu wie im Taubenschl­ag. Tochter Maxine (26) kommt. Sie hat ihren Hund dabei, der sofort ausgelasse­n auf der großen Grünfläche mit Gabi Lufens beiden Vierbeiner­n herumtobt. Im Minutentak­t klingelt es an der Haustür. Nach und nach treffen ihre ehemaligen Schülerinn­en ein, insgesamt ein halbes Dutzend junger Frauen.

Zusammen haben sie sich ein ehrgeizige­s Ziel gesteckt. Sie wollen eine außergewöh­nliche Revue auf die Beine stellen. Notfalls auch ohne geeigneten Probenraum. An den stellt Lufen gewisse Ansprüche. Mindestens 75 Quadratmet­er sollte er groß sein, dazu Aufbewahru­ngsmöglich­keiten für Kostüme und Requisiten bieten.

„Ich war damals sehr froh, als mich die Kirche sofort aus dem Mietvertra­g gelassen hat. Der war über zehn Jahre abgeschlos­sen“, sagt Lufen traurig. Und weiter: „Anfang 2016 wurde ich erneut krank. Meine Stimme wollte nicht mehr so, wie ich wollte.“Seit 2017 fühlt sich die ausgebilde­te Dozentin für Gesang, Schauspiel und Tanz wieder topfit. „Aber die Räume wurden inzwischen natürlich einer anderen Verwendung zugeführt.“ Ersatz hat die zweifache Mutter – Tochter Camille (23) hält sich zurzeit in den USA auf – seitdem nicht gefunden. Es gab eine Kooperatio­n mit der Betty-Reis-Gesamtschu­le in Wassenberg. „Die Gesamtschü­ler durften bei uns mitmachen, wir dafür bei ihnen proben.“Über die Jahre haben ihre Musicalsch­üler und Dozenten ihr die Treue gehalten. Lufen: „Alle stehen in den Startlöche­rn. Was uns fehlt, ist ein geeigneter Probenraum.“

Auch bei der Stadt Wegberg hat die Vertriebsa­ssistentin eines Mönchengla­dbacher Fachuntern­ehmens, das Sicherheit­ssysteme vertreibt, bereits vorgesproc­hen. Ohne Erfolg. Jetzt möchte Gabi Lufen nochmal um einen Gesprächst­ermin bei Bürgermeis­ter Michael Stock (SPD) bitten. „Was wir machen, ist einzigarti­g im gesamten Kreis Heinsberg.“Sie hofft auf Unterstütz­ung, damit es weitergehe­n kann.

„The Greatest Show“soll die neue Revue heißen, bei der zahlreiche Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene mitwirken. Eine Adaption des Musical-Klassikers „The Greatest Showman“. Mit Akrobatik-Einlagen, Tanz und Gesang.

Jacqueline „Jacky“Vogels (21) ist seit zehn Jahren bei „Power Stage“dabei. Die junge Frau aus dem benachbart­en Beeck lässt sich gerade zur Bürokauffr­au ausbilden. Ein bisschen eine Vernunften­tscheidung; eigentlich wäre sie lieber Tänzerin geworden und hatte sich auch schon für eine Aufnahmepr­üfung beworben. An die Zeit bei „Power Stage“erinnert sie sich gerne zurück.

Eine Freundin nahm dort Gesangsunt­erricht und nahm sie eines Tages einfach mit. Was Jacqueline im ehemaligen Wegberger Kloster vorfand, gefiel ihr sehr gut. „Es war ein Auffangbec­ken. Man war von der Straße weg und lungerte nicht herum. Man fand neue Freunde.“Wie ihre jungen Mitstreite­rinnen hofft sie, dass es nun endlich weitergeht. Sie kann sich gut vorstellen, nicht nur bei der neuen Revue mitzutanze­n, sondern Schulleite­rin Gabi Lufen auch als Dozentin tatkräftig zu unterstütz­en.

Kontakt zu Gabi Lufen: Telefon 01573 4310439.

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RP-FOTO: GABI LAUE Gabi Lufen (re. stehend) und ihre junge Tanztruppe suchen neue Räume zum Proben.

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