Tanztruppe plant Umzug und neue Revue
Die Musicalschule „Power Stage“ist aus dem alten Kloster Wegberg ausgezogen. Gabi Lufen sucht für die Proben jetzt neue Räume.
WEGBERG Sie treffen sich einfach trotzdem weiter. Um fit zu bleiben. Und weil sie sich gut verstehen. Als Gabi Lufen Anfang 2014 an Krebs erkrankte, entschloss sie sich schweren Herzens, ihre Musicalschule „Power Stage“aufzugeben. Rund 300 Quadratmeter im ehemaligen Kloster. Jetzt sucht die quirlige Powerfrau (57), die aus Rath-Anhoven stammt und heute in Arsbeck zu Hause ist, dringend neue Räumlichkeiten.
In ihrer gemütlich eingerichteten Erdgeschosswohnung mit großem Garten geht es zu wie im Taubenschlag. Tochter Maxine (26) kommt. Sie hat ihren Hund dabei, der sofort ausgelassen auf der großen Grünfläche mit Gabi Lufens beiden Vierbeinern herumtobt. Im Minutentakt klingelt es an der Haustür. Nach und nach treffen ihre ehemaligen Schülerinnen ein, insgesamt ein halbes Dutzend junger Frauen.
Zusammen haben sie sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. Sie wollen eine außergewöhnliche Revue auf die Beine stellen. Notfalls auch ohne geeigneten Probenraum. An den stellt Lufen gewisse Ansprüche. Mindestens 75 Quadratmeter sollte er groß sein, dazu Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kostüme und Requisiten bieten.
„Ich war damals sehr froh, als mich die Kirche sofort aus dem Mietvertrag gelassen hat. Der war über zehn Jahre abgeschlossen“, sagt Lufen traurig. Und weiter: „Anfang 2016 wurde ich erneut krank. Meine Stimme wollte nicht mehr so, wie ich wollte.“Seit 2017 fühlt sich die ausgebildete Dozentin für Gesang, Schauspiel und Tanz wieder topfit. „Aber die Räume wurden inzwischen natürlich einer anderen Verwendung zugeführt.“ Ersatz hat die zweifache Mutter – Tochter Camille (23) hält sich zurzeit in den USA auf – seitdem nicht gefunden. Es gab eine Kooperation mit der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg. „Die Gesamtschüler durften bei uns mitmachen, wir dafür bei ihnen proben.“Über die Jahre haben ihre Musicalschüler und Dozenten ihr die Treue gehalten. Lufen: „Alle stehen in den Startlöchern. Was uns fehlt, ist ein geeigneter Probenraum.“
Auch bei der Stadt Wegberg hat die Vertriebsassistentin eines Mönchengladbacher Fachunternehmens, das Sicherheitssysteme vertreibt, bereits vorgesprochen. Ohne Erfolg. Jetzt möchte Gabi Lufen nochmal um einen Gesprächstermin bei Bürgermeister Michael Stock (SPD) bitten. „Was wir machen, ist einzigartig im gesamten Kreis Heinsberg.“Sie hofft auf Unterstützung, damit es weitergehen kann.
„The Greatest Show“soll die neue Revue heißen, bei der zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene mitwirken. Eine Adaption des Musical-Klassikers „The Greatest Showman“. Mit Akrobatik-Einlagen, Tanz und Gesang.
Jacqueline „Jacky“Vogels (21) ist seit zehn Jahren bei „Power Stage“dabei. Die junge Frau aus dem benachbarten Beeck lässt sich gerade zur Bürokauffrau ausbilden. Ein bisschen eine Vernunftentscheidung; eigentlich wäre sie lieber Tänzerin geworden und hatte sich auch schon für eine Aufnahmeprüfung beworben. An die Zeit bei „Power Stage“erinnert sie sich gerne zurück.
Eine Freundin nahm dort Gesangsunterricht und nahm sie eines Tages einfach mit. Was Jacqueline im ehemaligen Wegberger Kloster vorfand, gefiel ihr sehr gut. „Es war ein Auffangbecken. Man war von der Straße weg und lungerte nicht herum. Man fand neue Freunde.“Wie ihre jungen Mitstreiterinnen hofft sie, dass es nun endlich weitergeht. Sie kann sich gut vorstellen, nicht nur bei der neuen Revue mitzutanzen, sondern Schulleiterin Gabi Lufen auch als Dozentin tatkräftig zu unterstützen.
Kontakt zu Gabi Lufen: Telefon 01573 4310439.