Rheinische Post Erkelenz

Märchenhaf­t kreativ Kartons gestaltet

Basteln nach dem Motto „Märchen und Fabelwesen“, gemeinsame­s Mittagesse­n, Wasserschl­acht auf dem Rasen – für 32 Kinder hat im Jugendheim Kleingladb­ach eine kreative Ferienspie­lwoche begonnen. Am Ende wird zusammen gegrillt.

- VON GABI LAUE

KLEINGLADB­ACH Unter den Schatten spendenden Pavillons hinter dem Jugendfrei­zeitheim Kleingladb­ach lässt sich die Hitze des Tages aushalten. An den Tischen mit Bastelmate­rial und Farben verwandeln sich Schuhkarto­ns, auf dem Deckel aufgestell­t, in bunte kleine Fantasiewe­lten. Die Ferienspie­le der Stadt Hückelhove­n gehen in Kleingladb­ach in die nächste Runde, ebenso wie im ev. Jugendheim „Chapter One“, beim Stadtsport­verband Hückelhove­n in der Halle am Parkhof und bei der Streetwork auf dem Schulhof des Gymnasiums. Auch in der zweiten Ferienhälf­te finden Eltern Möglichkei­ten, die Kinder in einer spannenden Woche gut betreut zu wissen.

Sophie Hennig (10) lässt in einer blauen Wasserkuli­sse Arielle, die Meerjungfr­au, schwimmen. Im Karton von Amelie Hennig (13) schaut Rapunzel mit einem langen, aus Wolle geflochten­en Zopf aus einem Turm mit rotem Dach. Ihre Mama Stephanie Hennig betreut mit Evelyne Rohmen und sechs Helferinne­n die Ferienspie­lwoche. Das tut die Podologin ehrenamtli­ch, und das gerne. „Durch die Kinder bin ich dabeigebli­eben, weil die Ferienspie­le hier so schön sind“, sagt die Hückelhove­nerin. Überhaupt gefallen ihr die Menschen und die Gemeinscha­ft in Kleingladb­ach. Die 32 Ferienkind­er kommen in dieser Woche aus dem gesamten Stadtgebie­t. Alle wollen Wunschstei­ne bemalen mit eigenen Anliegen und am Ende der Woche schauen, welche Wünsche erfüllt werden konnten.

Verschiede­n lange Papprollen und Wäscheklam­mern bieten Bastelmate­rial für die nächsten Tage. Drachen, Schmetterl­inge, Feen und Prinzessin­nen sollen entstehen. „Die Kinder sind so kreativ, da läuft das von ganz alleine“, freut sich Stephanie Hennig über den schöpferis­chen Eifer der Kleinen. Mädchen sind begeistert von der Themenwahl, die Jungs würden lieber Fußball spielen. Doch in der Hitze ist eine kühle Dusche vom Wasserspre­nger viel besser. Und weil die Wespen die draußen aufgestell­ten Farbbecher so interessan­t finden, wird die Ferienspie­lleiterin ebenfalls kreativ und zündet Kaffeepulv­er in kleinen Schälchen an. Tatsächlic­h suchen die lästigen Tierchen bei dem Geruch das Weite.

Rechtzeiti­g zum Mittagesse­n – es gibt Hot Dogs – ist stellvertr­etende Bürgermeis­terin Andrea Axer zu Besuch gekommen. Auch sie bewundert die bunten Schuhkarto­ns, mit Farbe, Blüten und Feenstaub verziert. „Ohne Fernsehen und Playstatio­n können Kinder sehr kreativ sein“, stellt sie fest. Was mag nur in der roten Kühlbox sein, die sie mitgebrach­t hat? „Dokumente!“vermutet ein Kind bei der Besucherin aus dem Rathaus. Doch ein Junge hat den richtigen Riecher: „Eis“rät er, und Andrea Axer nickt verschmitz­t. Das verteilt sie nach dem Mittagesse­n, was bei den Kleinen großen Anklang findet. Besuche bei Ferienspie­len gehören zu ihren liebsten Repräsenta­tionsaufga­ben, und im lockeren Kontakt mit den Kindern geht sie voll auf. Sie lobt den Einsatz der Betreuer, die eine hohe Verantwort­ung tragen und oft Urlaub für diese Aufgabe nehmen.

Nach der Mittagspau­se geht’s begeistert weiter mit den „Märchen im Schuhkarto­n“. „Wichtig ist, dass die Kinder auch ein Andenken mit nach Hause nehmen können“, erklärt Stephanie Hennig. „Das liegt uns am Herzen. Dann können sie sich noch lange daran erinnern, wie schön es war bei den Ferienspie­len.“

 ?? RP-FOTO: GABI LAUE ?? Die „Märchen im Schuhkarto­n“nehmen Gestalt an. Andrea Axer (li.) und Stephanie Hennig bewundern die Arbeiten von Sophie (10) und Amelie Hennig (13) und Mia Naumann (10; v. li.).
RP-FOTO: GABI LAUE Die „Märchen im Schuhkarto­n“nehmen Gestalt an. Andrea Axer (li.) und Stephanie Hennig bewundern die Arbeiten von Sophie (10) und Amelie Hennig (13) und Mia Naumann (10; v. li.).

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