Disney arbeitet an Netflix-Konkurrent
Streaming-Portale wie Netflix machen dem Kabelgeschäft des Unterhaltungskonzerns zu schaffen. Die Arbeiten an einer Gegenmaßnahme laufen.
BURBANK (dpa) Der US-Entertainment-Riese Walt Disney hat den Gewinn im Frühjahr dank niedriger Steuern, Kinohits wie „Avengers: Infinity War“und florierender Vergnügungsparks gesteigert. Im Kabelgeschäft, der umsatzstärksten Sparte, verdiente der Konzern jedoch deutlich weniger, wie die Quartalszahlen zeigten. Disney kämpft mit starker Konkurrenz durch Streaming-Anbieter wie Netflix.
„Wir bewegen uns weiter mit Volldampf nach vorne“, sagte Vorstandschef Bob Iger, der Netflix und Co. mit einem eigenen Streaming-Portal Konkurrenz machen will. Eine wichtige Rolle beim Angriff solle auch die Übernahme großer Teile des Rivalen 21st Century Fox aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch spielen.
Der 71,3 Milliarden Dollar schwere Zukauf, der etwa das legendäre Filmstudio 20th Century Fox und diverse Sender und Netzwerke umfasst, ist schon von den US-Wettbewerbshütern genehmigt, braucht aber noch den Segen mehrerer internationaler Behörden. Disney will die Übernahme 2019 abschließen. Ende nächsten Jahres soll der eigene Streaming-Service starten. Dabei könnten sich von Fox erworbene Filme und Serien wie „Avatar“oder „Simpsons“als wertvoll erweisen.
Iger glaubt, dass Disney dank seiner starken Marken, die von Klassikern wie Micky Maus oder „Star Wars“bis hin zu neueren Blockbustern Marvels „Avengers“reichen, neben etablierten Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon erfolgreich bestehen kann.
Im abgelaufenen Quartal stieg der Gewinn des Konzerns in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro). Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar zu.