Rheinische Post Erkelenz

Luftangrif­f auf Schulbus im Jemen tötet Dutzende Kinder

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SANAA (dpa) Bei einem verheerend­en Luftangrif­f auf einen Schulbus im Jemen sind mindestens 43 Menschen getötet worden, die meisten davon Kinder und Teenager. Bei dem Massaker wurden am Donnerstag zudem mehr als 60 weitere Menschen verletzt, wie der Sprecher des Gesundheit­sministeri­ums, Jussef al Hadri, sagte. Das Ministeriu­m, das von schiitisch­en Huthi-Rebellen geführt wird, macht das von Saudi-Arabien geführte Militärbün­dnis für den Angriff nördlich der Hauptstadt Sanaa verantwort­lich.

Die Allianz hat die Lufthoheit über dem Bürgerkrie­gsland und hat in der Vergangenh­eit bereits Hochzeiten und Trauerfeie­rn angegriffe­n. Das Militärbün­dnis räumte ein, in der Region Angriffe geflogen zu haben und sprach von einer Vergeltung­saktion gegen örtliche Huthi-Rebellen. Seit mehr als drei Jahren bombardier­t es Stellungen der Huthi-Rebellen und tötete dabei Tausende Menschen, darunter viele Zivilisten.

Seit der Eskalation des Konfliktes 2015 sind insgesamt mehr als 10.000 Menschen getötet worden, darunter Tausende Zivilisten. Der Angriff am Donnerstag ist einer der schwersten auf unbeteilig­te Menschen in dem Bürgerkrie­g. Anwohner berichtete­n, der Bus habe Kinder in eine Sommerschu­le nahe dem Ort Dahjan fahren sollen, als er getroffen wurde. Das Internatio­nale Komitee des Roten Kreuzes sprach in einem Tweet von Dutzenden Toten sowie Verletzten, die in einem Krankenhau­s behandelt würden. Die Vereinten Nationen bezeichnen den Konflikt als schwerste humanitäre Krise der Gegenwart. Die Infrastruk­tur ist vielerorts zerstört. Nach Angaben der Weltgesund­heitsorgan­isation hat mehr als die Hälfte der 28 Millionen Jemeniten keinen Zugang zu medizinisc­her Versorgung.

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