Rheinische Post Erkelenz

Kindergeld – so ist es im benachbart­en Ausland

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Im Vergleich zu Deutschlan­d sind die Kindergeld-Leistungen in den Nachbarlän­dern zumeist geringer.

Luxemburg

Nur in erhalten Eltern noch einen besseren Kindergeld­satz: Bei einem Kind gibt es 265 Euro im Monat, bei zwei Kindern 530 und bei drei Kindern 795 Euro.

Belgien Frankreich Österreich Schweiz Niederland­en

Ganz anders sieht es in den

aus. Dort werden für das erste Kind (bis sechs Jahre) monatlich 66 Euro gezahlt, der Satz erhöht sich in zwei Schritten bis auf 94 Euro (zwölf bis 17 Jahre).

In gibt es neben dem Kindergeld (90 Euro im Monat beim ersten Kind) noch einen Zuschlag, wenn ein Elternteil pensionier­t, arbeitslos oder behindert ist.

zahlt Eltern beim ersten Kind nichts, bei zwei Kindern gibt es 120 Euro im Monat.

In wird eine Familienbe­ihilfe gezahlt, die ab der Geburt bei 114 Euro beginnt und sich bis auf 165 Euro (ab 19 Jahren) erhöht.

In der variiert die monatliche Kinderzula­ge im Alter bis 16 Jahre je Kanton und Kinderzahl (zwischen 190 und 385 Euro). ist auch dann von gestern, wenn ihr Berufslink­e ohne Kardinalsp­urpur neues Leben einzuhauch­en versuchen. Konservati­ve müssen sich aber vor der Abart des Konservati­vseins, dem Reaktionär­en, hüten. Manchmal kriechen deren verwittert­e Zeugen hervor: so bei einem aktuellen, absurden Erbstreit im Adelshaus Sayn-Wittgenste­in-Berleburg.

Nach einer testamenta­rischen Verfügung seines Großvaters, Prinz Gustav Albrecht, muss sich der jetzige Schlossher­r um seinen Status sorgen. Denn Opa befahl im Jahr 1943, dass jede Ehefrau eines künftigen Familiench­efs adelig, evangelisc­h und – Achtung! – arisch zu sein habe. Beim Kriterium „arisch“führte dem seligen Gustav Albrecht seine NS-Anhänglich­keit die Hand. Mir fiel zu dem frechen Mumpitz eine Replik des Kanzlers a.D. Helmut Schmidt auf den standesbew­ussten Baron zu Guttenberg ein. Guttenberg hatte wie ein Reaktionär vom Leder gezogen. Schmidt zückte den Säbel: „Wenn ich Sie hier so reden hören, bedaure ich, dass die Deutschen nie eine Revolution zustande gebracht haben, die Leuten Ihres Schlages die materielle­n Grundlagen entzogen hätte.“Ja, ein Konservati­ver darf auch ein Revoluzzer-Gen haben.

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FOTO: DPA In Nachbarlän­dern wird zumeist weniger Kindergeld gezahlt.

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