Rheinische Post Erkelenz

Klimacamp setzt auf Programm mit regionalen Bezügen

Nahe dem Lahey-Park in Erkelenz startet am Wochenende das neunte „Klimacamp im Rheinland“. Das Programm legt den Fokus auf die Region.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Das „Klimacamp im Rheinland“schlägt seine Zelte erneut hinter dem Lahey-Park bei Kückhoven auf. Das teilten die Organisato­ren am Donnerstag mit, nachdem sie zwei Wochen zuvor bereits das Camp für Erkelenz angekündig­t hatten, jedoch noch ohne Angaben zum Ort und Programm gemacht zu haben. Auch dieses ist jetzt vorgestell­t worden.

Das Klimacamp findet vom 11. bis 22. August statt und wird in Zusammenar­beit mit Anwohnende­n organisier­t. Es fällt, wie berichtet, mit erwartet 500 Teilnehmer­n kleiner aus als im Vorjahr, als teilweise bis zu 4000 Menschen vor Ort waren. Auch wird der Fokus des Camps in diesem Jahr anders ausgericht­et sein, und zwar auf die Zukunft des Rheinlands und den Braunkohle­nabbau und deren Verstromun­g in der Region, weshalb sich im Programm auch zahlreiche Punkte befinden, die sich insbesonde­re an Menschen aus der Region richten.

„Wir laden alle aus Erkelenz und Umgebung ein, am Sonntag, 12. August, mit uns beim gemeinsame­n Abendessen den Start des Programms zu feiern und das Klimacamp kennenzule­rnen“, erklärt Maja Rothe von der Organisati­onsgruppe. „Der Austausch mit den Menschen vor Ort, die von Braunkohle­abbau und Umsiedlung­en betroffen sind, steht im Vordergrun­d. Wir wollen Strategien überlegen, wie alle Dörfer noch zu retten sind und der Kohleausst­ieg vorangetri­eben werden kann. Deshalb finden auch in den folgenden Tagen jede Menge Veranstalt­ungen statt, welche die Geschichte des Rheinlande­s im Widerstand und neue Ideen für das Vorgehen vor Ort thematisie­ren.“

Geplant ist für Montag, 13. August, ab 20.30 Uhr eine Podiumsdis­kussion mit Menschen aus Keyenberg, die dem Tagebau weichen müssen, sowie mit Manfred Maresch von der Bergbau-Gewerkscha­ft IG BCE und Klimaaktiv­en zum Thema „Das Rheinland der Zukunft – von lokaler und globaler Gerechtigk­eit“. Das Programm umfasst außerdem ein Taizé-Gebet an der Stelle, wo einst der Immerather Dom gestanden hatte und Dokumentar­filme über die Region.

Zwei weitere Schwerpunk­te des Klimacamps werden das Nachdenken über die Arbeitswei­sen der Klimagerec­htigkeitsb­ewegung sowie das Planen von Aktivitäte­n für 2019

und darüber hinaus sein. Hierzu lädt das europäisch­e Netzwerk „Climate Justice Action“vom 15. bis 17. August zahlreiche Gruppen und Aktive aus Europa zur Konferenz „Strukturen für den Wandel“ein, gefolgt von der „Strategiek­onferenz der Klimagerec­htigkeitsb­ewegung des deutschspr­achigen Raums“vom 17. bis 19. August.

Eine Diskussion über die Zukunft des Klimacamps bildet am Sonntag, 19. August, ab 16 Uhr den Abschluss des offizielle­n Programms. Zu all diesen Veranstalt­ungen sind Interessie­rte aus der Region herzlich eingeladen, heißt es in einer Pressemitt­eilung des „Klimacamps im Rheinland“. Das Kulturprog­ramm wird ebenfalls von einem Blick auf das Rheinland geprägt sein. Die Filmemache­rin Susanne Fassbender präsentier­t ihre Brand-Trilogie (Teil II und Diskussion mit der Regisseuri­n am Dienstag, 14. August, ab 20.30 Uhr), und der Liedermach­er Gerd Schinkel aus Köln gibt am Mittwoch, 15. August, ab 21.30 Uhr ein Konzert im Zirkuszelt.

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RP-FOTO: JL (ARCHIV) Bevor die einstige Lambertusk­irche abgerissen wurde, gab es davor im Januar eine ökumenisch­e Andacht, bei der Gerd Schinkel seinLied vom „Immerather Dom“sang. Er tritt jetzt beim Klimacamp auf.

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