Rheinische Post Erkelenz

GHTC ist bereit für den Endspurt

Ein Gladbacher Trio hat auf Turniere verzichtet, um für die letzten beiden Bundesliga­spiele fit und verfügbar zu sein.

- VON GEORG AMEND

TENNIS Die letzten beiden Spieltage dieser Bundesliga-Saison stehen an. Und theoretisc­h könnte sogar der Tabellenvi­erte noch absteigen. Das ist derzeit der noch amtierende Deutsche Meister Blau-Weiß Halle, der sieben Pluspunkte hat. Sollten an diesem Wochenende keine mehr hinzukomme­n und parallel der TV Reutlingen und Kurhaus Aachen – letzterer im direkten Duell gegen Halle am Sonntag – ihre beiden Spiele gewinnen, kämen sie auf acht Pluspunkte und würden noch an den Blau-Weißen vorbeizieh­en.

Auch wenn das Szenario nur ein theoretisc­hes ist, illustrier­t es die Enge im Tabellenke­ller in dieser Saison und das Problem, das neben Halle weitere sechs Mannschaft­en haben – darunter der Tabellensi­ebte Gladbacher HTC. Der wird schon aus eigenem Interesse Halle Schützenhi­lfe leisten wollen, denn er empfängt am heutigen Samstag (12 Uhr) Kurhaus Aachen.

Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsrä­nge braucht der GHTC ebenfalls jeden Punkt für den Klassenerh­alt. Dass der Kontrahent so weit unten in der Tabelle steht, ist angesichts eines doch recht üppigen Budgets auf den ersten Blick verwunderl­ich. Doch GHTC-Teamchef Henrik Schmidt erklärt: „Aachen hatte sechs Langzeitve­rletzte, das ist echt bitter. Ich kann mich nicht erinnern, dass es einen Bundesliga­verein schon einmal so heftig erwischt hat.“Dennoch weiß Schmidt: „„Die Aachener müssen bei uns punkten, sonst wird es für die sehr schwer. Die werden also weltweit versuchen, ihre Spieler zu akquiriere­n.“

Das heißt im Umkehrschl­uss für die Gladbacher: „Wir mussten frühzeitig Vorsorge treffen, dass wir ein gutes Team zur Verfügung haben, und nicht, wie in der Vorwoche, drei Spieler in drei Turnierend­spielen“, sagt Schmidt. Am Freitag waren Adrian Menendez und Jiri Vesely zwar noch auf einem Turnier, zudem dürfen Philipp Kohlschrei­ber und Albert Ramos-Vinolas nicht spielen, da sie in der Weltrangli­ste des Vorjahres unter den besten 30 der Welt standen und daher nicht in der Bundesliga spielen dürfen, wenn parallel ein hochwertig­es ATP-Turnier stattfinde­t. „Unabhängig davon BUNDESLIGA werden wir ein gutes Team haben“, sagt Schmidt, der auf Andrej Martin, Daniel Gimeno-Traver, Aleksandr Nevodyesov, Franko Skugor, Roman Jebavy und Tim Sandkaulen setzen kann.

Was dem Teamchef besonders imponiert hat: „Gimeno-Traver, Nedovyesov und Martin haben in dieser Woche auf ATP-Turniere verzichtet, weil sie in Gladbach für den Bundesliga-Endspurt trainieren wollten. Das Team hat seine Hausaufgab­en gemacht – jetzt muss es die PS aber noch auf die Straße bringen.“Das ist in dieser Saison mit den drei Unentschie­den in Serie nicht immer der Fall gewesen.

Umso wichtiger ist das Saisonfina­le und da nicht nur die Heimpartie am Samstag, sondern auch das letzte Spiel beim Tabellenzw­eiten Rochusclub Düsseldorf am Sonntag, der Vizemeiste­r werden will. „Wir spielen also gegen zwei Mannschaft­en, die noch punkten wollen und müssen“, sagt Schmidt, für dessen Team das natürlich ebenfalls gilt. „In der Vorsaison war das am letzten Spieltag noch recht entspannt, weil es da nur ein Spiel am letzten Wochenende gab“, sagt der Gladbacher Teamchef und erinnert damit an die damals kleinere Liga mit nur neun Mannschaft­en. „Diesmal sind noch vier Punkte zu vergeben, da ist es für alle noch einmal interessan­t“, meint Schmidt und ergänzt lachend: „Als wir vor der Saison den Spielplan angelegt haben, wollten wir die Liga interessan­t machen. Da kann man jetzt wohl sagen, dass uns das sensatione­ll gelungen ist.“

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FOTO: THEO TITZ Daniel Gimeno-Traver gehört zu dem Trio, das sich in den Dienst des Gladbacher HTC gestellt und auf Turniere verzichtet hat.

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