Wie die US-Sanktionen auch Deutschland beeinflussen
Sanktionen
US-Präsident Donald Trump hatte im Mai einseitig das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt. Seit Dienstag sind wieder US-Sanktionen in Kraft. Trump hatte andere Staaten davor gewarnt, mit dem Land Handel zu treiben. Die USA führen eine Liste mit Unternehmen, die mit dem Iran Geschäfte machen und damit aus Sicht der USA gegen die Sanktionen verstoßen.
Daimler
Der Autobauer hat seine Expansionspläne im Iran auf Eis gelegt. Die weiteren Entwicklungen würden aber genau beobachtet, erklärte Daimler.
Herrenknecht
Der Tunnelbohrmaschinen-Hersteller verzichtet nach eigenen Angaben auf ein Geschäft mit einem Auftragsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Demnach sollte die Firma eine Vortriebsmaschine für den Bau eines großen Autotunnels liefern. Der Vertrag habe bereits unterschriftsreif vorgelegen.
Dürr
Der Maschinen- und Anlagenbauer hat sich aus dem Iran zurückgezogen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Geschäftsjahr dort zwei Großaufträge umgesetzt. Das Geschäftsvolumen sei zwar „nicht kriegsentscheidend, aber eben auch nicht wenig“, hieß es. etwa wenn Menschen anfangen, ihre eigenen Ersatz- oder Tuning-Teile zu bauen.
Aber es gibt auch große Chancen.
Zum einen werden 3D-Drucker zu einer noch stärkeren Individualisierung führen. In Werkstätten oder auf Baustellen könnten fehlende Ersatzteile kurzfristig gefertigt werden. Gleichzeitig könnten die Menschen auch Dinge reparieren, für die es heute keine oder nur teure Ersatzteile gibt. Theoretisch ließe sich dadurch der Elektroschrott verringern, weil Dinge seltener ausgetauscht werden müssten. In Krisengebieten könnten Ärzte Menschen besser versorgen, weil sie vor Ort passgenaue Prothesen etwa für die Opfer von Naturkatastrophen fertigen könnten. Für Politik und Industrie ergeben sich daraus neue Aufgaben: Sie müssen Sicherheitsbehörden personell und technisch so ausstatten, dass sie kriminelle Machenschaften bekämpfen können, müssen Standards festlegen und vertrauenswürdige Plattformen schaffen, über die solche Baupläne verbreitet und erworben werden können. Und natürlich geht es um die Frage, ob Patentrechte angepasst werden müssen. Für die Arbeit braucht es keine modernen Printer, da reicht eine sehr alte Form: der Hochdruck.